Wer mit einer Angststörung lebt, scheitert meist an alltäglichen Dingen. Betroffene erfahren deshalb oft wenig Verständnis. Eine Leonberger Selbsthilfegruppe gibt den Patienten Hoffnung. Doch oft fällt Betroffenen der Schritt in die Öffentlichkeit schwer.

Iris Schröder (Name von der Redaktion geändert) war Ende 20 und schwanger, als sie im Leo-Center umkippte und auf den Steinboden des Einkaufszentrums knallte – seitdem ist für sie vieles nicht mehr, wie es vorher war. „Ich konnte nicht mehr einkaufen“, erzählt die heute 73-Jährige. Ein Schritt ins Leo-Center war nicht mehr möglich, dann begannen die Hände zu zittern und zu schwitzen. Das Haus hat sie oft nur verlassen, um in den Garten zu gehen und manchmal zu Bekannten – dann aber auch nicht alleine. „Dieses eingesperrt sein, nicht raus zu können“, berichtet sie. „Man ist einfach abgeschnitten.“