Mit der Rodung des Steilhanges wird dieser auch wieder zu dem, was ihn schützenwert macht und warum er 1991 definitiv zum Naturdenkmal erklärt wurde. „Durch den immer tiefer in den Untergrund vordringenden Abbau im Gipswerk wird mit der Steilwand ein einzigartiger Blick in die geologische Schichtenfolge vor Ort ermöglicht“, erläutert Manfred Kübler. Er ist auch Mitarbeiter der bei der Stadt angesiedelten Unteren Naturschutzbehörde, die für Naturdenkmale vor Ort zuständig ist.

 

Da sich eben um ein solches handelt, wurden die Arbeiten im Vorfeld mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises abgestimmt. Die ist nämlich für den Artenschutz, also schützenwerte Tiere und Pflanzen, zuständig. Vor allem musste im Vorfeld geklärt werden, ob sich in dem Bereich nichts befindet, das durch die Rodung des Hanges beeinträchtigt werden könnte. „Es wurde keine Art festgestellt, die in dem Zeitfenster von Anfang Oktober bis Ende Februar, in dem Gebüsche gerodet und Bäume geschnitten werden können, beeinträchtigt werden könnte“, sagt Naturschutzexperte Kübler erleichtert.

Fachlich hinzugezogen zu den Arbeiten wurden auch die örtlichen Umweltschützer von BUND und Nabu. Wobei vor allem mit dem BUND-Vorstandsmitglied, dem Paläontologen und Geologen Max Urlichs, ein besonderer Kenner der Materie zu Rate gezogen wurde. Der Professor leitet nämlich die Abteilung Geologie-Mineralogie-Paläontologie am Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart.

Für die Rodung der Steilwand und die anschließende geologische Untersuchung gibt die Stadt rund 30 000 Euro aus. Je nachdem, wie diese ausgeht, muss gehandelt werden. Oder alles bleibt, wie es ist.