Den Architekten zufolge ist geplant, die beiden Etagen so auszubauen, dass sie auch für Senioren genutzt werden könnten. Allerdings sei auch denkbar, dass eine der Wohngruppen für unbegleitete minderjährige Ausländer benötigt wird. 28 sind derzeit in der Bahnhofstraße in Leonberg untergebracht, doch der Mietvertrag dort ist begrenzt. Das Haus soll dem geplanten Brückenschlag weichen.

 

Bislang keine Erfahrung für diese Form

„Auf den Bildern sieht das alles sehr harmonisch aus. Aber welche Konzepte und Erfahrungen gibt es mit diesen drei speziellen Formen?“, will Thomas Hoene von der Warmbronner Liste wissen. „Für diese Mischung gibt es bislang noch keinen Bauträger“, sagt Amtsleiterin Schmauder. Sowohl Waldhaus als auch Sozialstation verweisen aber auf Erfahrungen im Zusammenleben von Jugendlichen mit Senioren.

Hoene sieht die Mischung kritisch. „Eltern wollen wissen, dass ihre Kinder am richtigen Ort betreut werden. Die älteren Menschen brauchen Pflege. Und die Jugendlichen, die dort wohnen sollen, befinden sich in einer besonderen Situation. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir das ohne Erfahrungen stemmen können“, merkt er an. Deshalb habe man die Träger frühzeitig ins Boot geholt, versichert Gabriele Schmauder. Christiane Hug-von Lieven riet dringend dazu, sich beim Kommunalverband für Jugend und Soziales beraten zu lassen, der über viel Erfahrung verfüge, etwa bei Demenz-Wohngruppen. „Wenn es solche ein Projekt nirgendwo anders gibt, wäre das ein Zeichen“, meint die Ortschaftsrätin (Warmbronner Liste).

Demenz-WG nötig?

Für Martin Banzhaf (Freie Wähler) sind die Planungen schon viel zu weit fortgeschritten. „Der Tapir und die Senioren-WG kämen Warmbronn zugute. Für alles andere hält sich meine Begeisterung in Grenzen.“ Simon Strecker (Grüne) sieht den Bedarf speziell für eine Demenz-Wohngruppe gering. Zur vorgebrachten Alternative eines Mehrfamilienhauses meint er: „In einem Haus mit acht Wohnungen gibt es sicher nicht weniger Konflikte als in diesem betreuten Mehrgenerationenwohnen.“