Der Wahlausschuss hat getagt: Im Wahlbezirk Leonberg-Herrenberg sowie im Bezirk Böblingen-Sindelfingen sind je elf Parteien zur Landtagswahl im März zugelassen worden. Eine Partei wurde abgelehnt, weil sie nicht genug Unterstützer gefunden hatte.

Leonberg/Böblingen - Wie stets bei den zurückliegenden Wahlen in Baden-Württemberg für einen neuen Landtag geht der Kreis Böblingen wieder mit zwei Wahlbezirken ins Rennen. Zum Wahlkreis 5 zählen die Städte Böblingen und Sindelfingen sowie die Kommunen in der Schönbuchlichtung. Der Wahlkreis 6 reicht von Weissach im Norden bis nach Bondorf im Süden und schließt Leonberg sowie Herrenberg mit ein.

 

Am Dienstag hat der Kreiswahlausschuss in beiden Wahlbezirken je elf Parteien zugelassen. Im Wahlkreis 5 musste er eine ablehnen, die nicht die nötigen 150 Unterschriften von Unterstützern eingereicht hat. Eine Partei, die Piraten, hat es auf den letzten Drücker doch noch geschafft.

Keine Überraschungen im Wahlkreis Leonberg-Herrenberg

Keine Überraschungen verzeichnet der Wahlkreis 6, der sogenannte Bananenwahlkreis, wie der Stimmbezirk Leonberg-Herrenberg wegen seiner Form scherzhaft auch genannt wird. Für die CDU geht die Leonbergerin Sabine Kurtz ins Rennen, die sich nicht um ihre Wiederwahl sorgen muss, gilt ihr Wahlkreis vor allem im Süden als „schwarz“. Die Politologin und Journalistin gehört seit 2006 dem Landtag an.

Bernd Murschel, der Fraktionschef der Grünen im Leonberger Gemeinderat, wird wohl kämpfen müssen, um sein Landtagsmandat, das er vor fünf Jahren wieder errungen hat, zu verteidigen. Der promovierte Bodenkundler gehört seit 2006 dem Gremium an und ist Sprecher für Klimaschutz, Ländlichen Raum und Demografie. Im Sog des Grünen-Aufschwungs war er 2011 mit 24,5 Prozent der Stimmen noch vor den Genossen gelandet. Falls die Wende Bestand haben sollte, klappt es vielleicht sogar mit einem Ministerposten.

Die SPD hat nach dem Rückzug von Tobias Brenner die Heimsheimerein Angelika Klingel einstimmig nominiert. Die langjährige Vorsitzende des Landesfrauenrates möchte das Unmögliche möglich machen und diesmal ein Mandat erringen.

Für die FDP tritt der Kreisvorsitzende Hans Dieter Scheerer an. Der selbstständige Anwalt aus Weil der Stadt war bereits dreimal Zweitkandidat und hofft, an die Zeiten von Heiderose Berroth anknüpfen zu können, die bis 2011 dem Landtag 15 Jahre angehörte. Im Wahlkreis 6 geht zudem für die Linke die Heilpraktikerin Gitte Hutter ins Rennen, die im Leonberger Gemeinderat sitzt. Die AfD bewirbt sich mit Miguel Klauß um ein Mandat.

Im eher konservativen Wahlkreis 5 Böblingen/Sindelfingen geht Paul Nemeth für die CDU ins Rennen, der seit neun Jahren im Landtag sitzt und dessen Mandat als sicher gilt. Er ist dort energiepolitischer Sprecher seiner Fraktion.

Schwer hingegen hat es hier traditionell die SPD. Vor fünf Jahren gelang Florian Wahl denkbar knapp mit 15 Stimmen Vorsprung der Sprung ins Landesparlament. Er tritt erneut an.

Die Grünen setzen auf Prominenz

Die Grünen setzen bei dieser Wahl mit der Stuttgarterin Thekla Walker, einer der beiden Landesvorsitzenden, auf eine prominente Kandidatin und erhoffen sich damit deutlich mehr Stimmen.

Die FDP schickt den Kreisrat und langjährigen Sindelfinger Stadtrat Andreas Knapp ins Rennen um ein Landtagsmandat. Der Jurist hat als Beisitzer im Landesvorstand maßgeblich das Wahlprogramm mit ausgearbeitet.

Die Linke tritt mit ihrem Kreisvorsitzenden Reinhard Stübner an, der Richard Pitterle an der Spitze beerbt hat. Die AfD möchte mit Markus Widenmeyer im Wahlkreis 5 möglichst viele Stimmen sammeln.