Der Leonberger Oberbürgermeister ist der neue Vorsitzende der Bodensee-Wasserversorgung. Gewählt wurde er auf der Verbandsversammlung in Nürtingen. Außerdem wurde beschlossen, den Wasserpreis im kommenden Jahr stabil zu halten.

Leonberg - Der Leonberger Oberbürgermeister Bernard Schuler ist der neue Vorsitzende der Bodensee-Wasserversorgung. Gewählt wurde er auf der gestrigen Verbandsversammlung in Nürtingen. Außerdem wurde beschlossen, den Wasserpreis im kommenden Jahr stabil zu halten.

 

Die Entscheidung haben die Delegierten der 181 Verbandsmitglieder gefällt. Der bisherige Verbandsvorsitzende, der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn, übernimmt zusammen mit Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger die beiden Ämter der Stellvertreter. Für weitere acht Jahre im Amt bestätigt wurde Michael Stäbler als der kaufmännische Geschäftsführer der Bodensee-Wasserversorgung.

Die gute Nachricht für die Verbraucher: die Städte und Gemeinden, die ihr Trinkwasser von der Bodensee-Wasserversorgung beziehen,können 2016 mit dem stabilen Preis von 56,4 Cent pro Kubikmeter rechnen. Steigerungen bei anderen Kosten kann der Zweckverband durch einen vorteilhaften Stromeinkauf ausgleichen.

Die Wasserlieferung an die Verbandsmitglieder wird bis zum Ende des Jahres 2015 bei etwa 128 Millionen Kubikmeter liegen und damit gut drei Prozent höher als im Jahr 2014. Vor allem im Monat Juli machte sich die große Hitze und Trockenheit img hohen Wasserabgaben bemerkbar.

Nach einer Betriebsdauer von annähernd 60 Jahren wird die Bodensee-Wasserversorgung in den nächsten Jahrzehnten weite Teile ihrer Anlagen erneuern und sanieren. Für das Jahr 2016 sind hierfür 18,3 Millionen Euro vorgesehen.

Mit dem Leonberger Oberbürgermeister übernimmt das Stadtoberhaupt einer der 13 Gründungs-Kommunen des Zweckverbandes Bodensee-Wasserversorgung den Vorsitz. Die haben sich seinerzeit unter dem Motto „Südwest braucht Wasser“ zusammengetan, denn gutes Trinkwasser war rar. Allein in Leonberg stieg der Wasserverbrauch in den vergangenen hundert Jahren von zehn Liter pro Kopf und Tag auf heute rund 120 Liter je Einwohner.

Der am 25. Oktober 1954 gegründete Zweckverband wollte seine Mitglieder mit trinkbarem Wasser aus dem Bodensee versorgen, das den eigenen Quellen beigemischt werden kann. Zudem galt es, die erforderlichen Versorgungsanlagen zu errichten und zu betreiben.

Die Gründungsmitglieder waren Leonberg, Stuttgart, Kornwestheim, Böblingen, Sindelfingen, Reutlingen, Tübingen, Hechingen, Villingen, Schwenningen, Rottweil, Ebingen und Tailfingen. Seit dem Jahr 1958 versorgt die Bodensee-Wasserversorgung zuverlässig ihre heute 181 Mitglieder (147 Kommunen und 34 Versorgungszweckverbände) rund um die Uhr mit Trinkwasser bester Qualität. Etwa vier Millionen Baden-Württemberger, die in insgesamt 320 Städten und Gemeinden leben, kommen so in den Genuss von reinem Trinkwasser aus dem Bodensee.

Das Wasser wird aus dem Überlinger See in etwa 60 Meter Tiefe entnommen und mit sechs großen Pumpen bis in die etwa 310 Meter höher gelegene Aufbereitungsanlage auf dem Sipplinger Berg gefördert. Bei der Bodensee-Wasserversorgung wird zur Desinfektion Ozon verwendet. Das wandelt sich in einem Zwischenbehälter zu reinem Sauerstoff um.

Für den Transport von Sipplingen enthält das Trinkwasser eine sogenannte Transportchlorierung. Wenn das Wasser in Leonberg ankommt, entweicht dieser Restgehalt fast vollständig in den Trinkwasserbehältern der Stadtwerke. Die Stadtwerke Leonberg setzen zur Aufbereitung des Rohwassers aus den stadteigenen Quellen Mahdental und Hofgarten auf chemikalienfreie Trinkwasserdesinfektion durch UV-Desinfektion. Die beeinflusst den natürlichen Geschmack des Wassers nicht.