Doch ob der Zeitplan zu halten ist, darf zumindest bezweifelt werden. Denn allein der Baustart liegt schon knapp zwei Monate hinter dem Zeitplan. Die Gründe dafür? „Wir hatten im vergangenen Jahr sehr schnell einen städtebaulichen Vertrag mit Herrn Lochmann unterzeichnet. Aber schon da war der Baustart März 2015 ein sehr ehrgeiziges Ziel. Zwei Monate sind keine ungewöhnlich lange Verzögerung“, sagt Peter Mauch, der Chef des Planungsamtes. Der Bebauungsplan ist pünktlich durch alle politischen Instanzen gegangen. Allerdings ist einiges an Auflagen zu klären gewesen, etwa beim Brand- und Lärmschutz oder beim Naturschutz.

 

„Wir fangen jetzt erst einmal an und werden alles Menschenmögliche tun. Wenn wir die Star-Wars-Premiere schaffen, wäre das toll. Wenn nicht, dann eröffnen wir eben drei Wochen später“, sagt Heinz Lochmann in seiner nonchalanten Art. Er wünsche sich dafür schlechtes Kinowetter. „Denn das heißt Sonne und kein Regen. Dann geht zwar kein Mensch ins Kino, aber für die Bauarbeiten ist es gut“, scherzt der Chef der Lochmann-Filmtheaterbetriebe, denen mittlerweile sieben Kinos in Baden-Württemberg gehören sowie drei weitere in Hamburg, Hannover und Berlin.

Innerhalb von gut fünf Monaten soll der Rohbau für den Leonberger Komplex stehen, der in Zahlen wie folgt aussieht: zehn Kinosäle mit insgesamt 1320 Sitzplätzen, die beiden größten Säle umfassen 223 Sitze, die Hälfte ist mit 3-D-Technik ausgestattet. Dazu kommen zwei Parkplätze mit mindestens 250 Stellflächen. Außerdem wird der Komplex zwei Gastronomie-Betriebe beherbergen. Alles in allem sollen etwa 70 Arbeitsplätze geschaffen werden, davon einige in Teilzeit. Wer die beiden Restaurants betrieben wird, steht noch nicht fest. „Es gab da einige Anfragen, auch aus Leonberg“, berichtet Heinz Lochmann. Da das Kino-Grundstück aber erst in der vergangenen Woche offiziell an ihn verkauft worden sei, sei in dieser Sache noch nichts entschieden.

Damit nach der Eröffnung möglichst viele Besucher auch von der Autobahn den Weg zum Kino finden, soll ein Werbemast errichtet werden. Auf dem dürfen laut Gemeinderatsbeschluss aber auch andere Firmen werben, was bisher nicht genehmigt worden war. Wird es dann mehr Busse von der Kernstadt raus in die Riedwiesen geben? „Wenn ich sehe, wie viele Jugendliche den Weg zum McDonalds finden, dann mache ich mir keine Sorgen um die paar zusätzlichen Meter zum Kino“, sagt Bernhard Schuler. Über zusätzliche Busse könne aber diskutiert werden – wenn das Kino dann Ende des Jahres endlich offen ist.