Ein Unfall auf der A8 in der Nähe von Friolzheim am Donnerstagabend wird wahrscheinlich noch bis zum Sonntag für teilweise heftige Verkehrsbehinderungen in Leonberg sorgen. Die Autobahn wurde von Freitagabend 20 Uhr an bis mindestens Sonntag erneut gesperrt.

Friolzheim/Leonberg - Ein Unfall auf der A8 in der Nähe von Friolzheim am Donnerstagabend wird wahrscheinlich noch bis zum Sonntag für teilweise heftige Verkehrsbehinderungen in Leonberg sorgen. Die Autobahn wurde von Freitagabend 20 Uhr an bis mindestens Sonntag erneut gesperrt. Die Fahrbahn muss abgefräst und vom spiegelglatten Silikon-Öl gereinigt werden.

 

Am Donnerstagnachmittag überhitzte das Radlager eines portugiesischen Lkw, der in Richtung Karlsruhe unterwegs war. In der Folge fing einer der Reifen Feuer. Der 44 Jahre alte Fahrer konnte seinen Anhänger gerade noch rechtzeitig abkoppeln, bevor der gesamte Sattelschlepper in Flammen aufging. Der Tanklaster war mit 20 000 Litern brennbarem Silikon-Öl beladen. Bei dem Unfall entstand ein Gesamtschaden in Höhe einer Viertelmillion Euro.

„Die genaue Ursache für den Defekt ist im Moment noch unklar“, sagt Maria Logotheti, Pressesprecherin der Polizei in Pforzheim, „der Anhänger ist jedoch komplett ausgebrannt.“ Die Autobahn war vom Unfall an bis 4.44 Uhr am Freitagmorgen voll gesperrt. In Fahrtrichtung Karlsruhe staute sich der Verkehr an Leonberg vorbei bis nach Warmbronn. „16 Kilometer war die maximale Staulänge“, sagt die Pressesprecherin, „doch auch um 22.15 Uhr, also spät am Abend, hatten wir noch ganze zwölf Kilometer Stau.“

Die Leonberger Innenstadt war am Donnerstag vom Ausweichverkehr verstopft. „Besonders die B295 und die Strecken Richtung Rutesheim waren völlig überlastet“, sagt Revierleiter Markus Geistler“, auch auf der Grabenstraße und der Eltinger Straße ging es kaum voran.“

60 000 Liter aus Öl und Löschwasser werden abgepumpt

Ein Teil des Öls, das bei dem Unfall aus den Tanks des Sattelschleppers lief, ging bei dem Brand in Flammen auf. „Ein Teil wurde allerdings auch in die Kanalisation unter der Fahrbahn gespült“, erklärt Axel Frey vom Umweltamt des Enzkreises. „60 000 Liter Öl-Löschwasser-Gemisch wurden im Lauf des Freitags aus dem Regenklärbecken in Wimsheim abgepumpt“, sagt Frey, „dort landen die Abwässer der Autobahn.“ Nur ein kleiner Teil des Öls lief in den Seitengraben der Autobahn. „Dort haben wir 40 Kubikmeter Erde und Schotter ausgehoben, die vom Öl verunreinigt wurden“, erklärt Frey.

Der Seitengraben ist statisch hohen Belastungen ausgesetzt. „Für den Fall, dass ein Lkw dort hineingeschleudert wird“, erklärt der Sprecher des Umweltamtes. Deshalb haben wir den Graben bereits wieder ordnungsgemäß aufgefüllt. Das Umweltamt beruhigt weiter: „Kein Öl ist ins Grundwasser gelangt..“ Die Fahrbahn konnte hingegen nicht so schnell wieder komplett gesäubert werden. „Die vom Silikon spiegelglatte Fahrbahn musste von der Feuerwehr und einer Spezialfirma gereinigt werden“, schreibt die Pforzheimer Feuerwehr in ihrem Einsatzbericht.

Um die Autobahn endgültig vom glitschigen Öl zu befreien, wird die Fahrbahn derzeit bearbeitet. „Der Belag muss abgefräst werden“, erklärt Polizeisprecherin Logotheti. „Wie lange das genau dauert, darüber kann ich im Moment noch keine genauen Angaben machen“, fügt sie hinzu. Zwei der drei Fahrspuren in Richtung Karlsruhe bleiben mindestens bis einschließlich Sonntag gesperrt. „Sollten die Arbeiten länger dauern, kann die Sperrung auch ausgedehnt werden“, sagt Logotheti.

60 Helfer sind vor Ort, lange Staus bilden sich

Polizei, Feuerwehr, Umweltamt und technisches Hilfswerk waren in der Nacht zum Freitag mit bis zu 60 Mann vor Ort. Ein Autofahrer, der auf eigene Faust Löschversuche unternommen hatte, wurde dabei schwer verletzt. Er erlitt Verbrennungen und eine Rauchvergiftung. Der Mann wurde zur Behandlung ins Leonberger Krankenhaus eingeliefert.