Zwei Anbieter legen ihre Netze zusammen. Das führt zu Ausfällen bei der Sozialstation.

Leonberg - Nicht nur Handykunden des Anbieters O2 hadern mit den Störungen, die dessen derzeitiger Netzumbau mit sich bringt. Auch die Sozialstation Leonberg bekommt dadurch Probleme bei ihrem Hausnotruf, teilt der Geschäftsführer Reinhard Ernst mit. Bei dem Notruf handelt es sich um ein kleines Gerät mit Notfallknopf, das in betreuten Wohnungen und bei ambulanter Pflege angeboten wird. Die meisten funktionieren über Festnetz.

 

Die Sozialstation benutzt in Leonberg, Gerlingen und Weilimdorf aber bei 100 Klienten ein Hausnotrufgerät, das auf Mobilfunktechnologie basiert. Diese Anschlüsse sind seit dem 18. November immer mal wieder von Störungen betroffen. Das Problem gebe es im gesamten Raum Stuttgart. Festnetzgeräte sind davon jedoch nicht betroffen.

Betroffene erhalten Sondernummer

Da das Funktionieren des Hausnotrufs im Zweifelsfall über Leben oder Tod entscheidet, zumindest aber über das Wohlbefinden der Pflegebedürftigen, hat die Sozialstation die Betroffenen mit einer Sonderrufnummer ausgestattet, sagt Reinhard Ernst. „Wir sind uns aber auch im Klaren, dass es Situationen geben kann, in denen der Patient nicht mehr per Telefon Hilfe holen kann“, fügt der Chef der Sozialstation hinzu.

Am Problem werde gearbeitet. „Wir arbeiten zusammen mit O2 und dem Gerätehersteller an einer Problemlösung, die aber bisher noch nicht gefunden werden konnte“, sagt Ernst.

Sozialstation warnt vor Betrügern

Er warnt außerdem vor Betrügern, die von Haus zu Haus ziehen und sich unter dem Vorwand, das Hausnotrufgerät prüfen zu müssen, Zugang zu Wohnungen verschaffen. „Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass sich mit Mitarbeiter der Sozialstation immer zuvor telefonisch anmelden und sich bei einem Hausbesuch ausweisen können“, betont Ernst.

Der Anbieter O2 legt derzeit sein Netz mit E-Plus zusammen. Durch Arbeiten an verschiedenen Leitungsknotenpunkten kommt es immer wieder zu kurzen Netzausfällen. Andere Sozialstationen im Altkreis haben bislang keine solchen Probleme mit dem Hausnotruf verzeichnet, etwa die von Weil der Stadt, die einen eigenen anbietet. Die in Weissach, die zum 1. Januar 2017 von der Gemeinde an die Samariterstiftung abgegeben wird, betreibt keinen eigenen Hausnotruf, ebenso die städtischen Sozialstationen in Renningen und Rutesheim. Die betreuten Menschen werden deshalb auf Angebote der Johanniter oder des DRK verwiesen.