Bei einer repräsentativen Meinungserhebung haben von 1059 Befragten in einem Großteil des Altkreises 796 für den Erhalt des Krankenhauses in seiner jetzigen Form mit Chefärzten plädiert. Bei Ausweichstandorten gibt es lokale Unterschiede.

Leonberg - Dieses Ergebnis spricht eine klare Sprache: In einer von unserer Zeitung veranstalteten repräsentativen Meinungsumfrage haben sich 796 der insgesamt 1059 Befragten für einen Erhalt des Leonberger Krankenhauses in der jetzigen Form ausgesprochen, also mit allen Abteilungen, die von Chefärzten geführt werden. Das entspricht einer Prozentzahl von 75,16 Punkten.

 

Die Umfrage wurde in den vergangenen Tagen telefonisch in Haushalten des Verbreitungsgebietes der Leonberger Kreiszeitung durchgeführt. Befragt wurden Menschen in den Städten Leonberg, Weil der Stadt, Renningen, Rutesheim und Heimsheim sowie in den Gemeinden Weissach, Friolzheim und Mönsheim.

Auf die stets gleichlautende Frage „Soll das Leonberger Krankenhaus in seiner jetzigen Funktion mit allen Abteilungen unter Führung von Chefärzten erhalten bleiben?“ gab es in allen Kommunen eine deutliche Zustimmung.

In der Gesamtstadt Leonberg sprachen sich 260 der 290 Befragten (89,66 Prozent) für das Krankenhaus aus. Lediglich sieben wollten es nicht in der jetzigen Form erhalten. 23 hatten dazu keine Meinung.

Deutliche Zahlen aus Weissach und Rutesheim

Prozentual noch deutlicher die Resultate aus Weissach und Rutesheim. Am Strudelbach sind 58 der 61 Befragten für einen kompletten Erhalt des Krankenhauses. Das entspricht 95,08 Prozent. Nur einer ist dagegen, zwei haben keine Meinung. 75 der 86 Befragten in Rutesheim haben sich ebenfalls für einen uneingeschränkten Krankenhaus-Erhalt ausgesprochen. Das macht 87,21 Prozent. Nur zwei wollen kein Krankenhaus in der jetzigen Form, neun hatten keine Meinung.

Von 188 befragten Weil der Städtern sind 152 (80,85 Prozent) gegen jedwede Kürzung in der Leonberger Klinik. Fünf sehen es anders, 31 sind unentschlossen.

In Renningen sagen von 150 Befragten 128 (85,33 Prozent) unumwunden Ja zum Leonberger Krankenhaus, nur zwei wollen es so nicht mehr haben. 20 Bürger haben keine klare Meinung.

Pro Leonberg lautet auch der Trend in den Heckengäu-Gemeinden. Von 53 befragten Heimsheimern stimmten 47 (86,79 Prozent) für das Krankenhaus in seiner jetzigen Ausstattung. Keiner war dagegen. Sieben war es egal. 78,79 Prozent der 66 Umfrageteilnehmer in Friolzheimer, also 52, sind für die Leo-Klinik, einer braucht sie nicht, 13 sind unentschlossen.

In Mönsheim haben unsere Interviewer mit 38 Menschen gesprochen, von denen 25 (65,79 Prozent) zum Leonberger Krankenhaus stehen. Nur einer hält es in der jetzigen Form für entbehrlich, 12 haben dazu keine Meinung.

Während also mit einer Zweidrittel-Mehrheit das Plädoyer der Bevölkerung für ein starkes Krankenhaus in Leonberg sehr deutlich ist, gibt es bei der Frage nach Ausweichstandorten lokale Unterschiede.

Die Menschen suchen das Naheliegende

„Wenn es in Leonberg nur noch ein Krankenhaus mit einer medizinischen Grundversorgung gäbe, ohne Chefarzt-geführte Abteilungen, wohin würden Sie ausweichen?“ lautete die zweite Frage unserer repräsentativen Meinungserhebung. Zur Auswahl gestellt wurden die geplante Großklinik Sindelfingen/Böblingen, die Stuttgarter Krankenhäuser sowie jene in Ludwigsburg und Pforzheim.

Und siehe da: die Menschen suchen das Naheliegende. Während die Leonberger und Rutesheimer mehrheitlich nach Stuttgart tendieren, sind für die Menschen in Weil der Stadt und Renningen die Standorte Böblingen-Sindelfingen erste Wahl. Und im Heckengäu geht die Tendenz eindeutig nach Pforzheim. Das Krankenhaus in Ludwigsburg ist für die Befragten in allen Kommunen nur eine Minderheitsalternative.