Der Leonberger Torhüter Frank Feller kommt in allen drei Qualifikationsspielen der U 19-Nationalmannschaft zur Fußball-Europameisterschaft 2023 in Malta zum Einsatz.

Knapp zwei Wochen ist Frank Feller mit der deutschen U 19-Nationalmannschaft in der zweiten Septemberhälfte in Niedersachsen unterwegs gewesen – ein Lehrgang und drei Qualifikationsspiele zur EM im kommenden Jahr auf Malta standen auf dem Programm. Am Ende konnte der Torhüter der A-Junioren-Bundesliga-Mannschaft des 1. FC Heidenheim, der mit dem Fußballspielen einst bei der TSG Leonberg und dem TSV Eltingen begonnen hat, auf eine fast perfekte Bilanz blicken: Mit drei Siegen in den drei Partien und einem Torverhältnis von 11:1 verschaffte sich das deutsche U 19-Team eine sehr gute Ausgangsposition für die Eliterunde im kommenden März, bei der die EM-Teilnehmer endgültig ausgespielt werden.

 

Für drei Spiele die Nummer eins

Und auch persönlich kann der Leonberger mehr als zufrieden sein: In allen drei Partien gegen Armenien (5:0), Belarus (5:1) und die Slowakei (1:0) stand er über 90 Minuten zwischen den Pfosten. Ausschlaggebend dafür dürfte ein Testspiel im Vorfeld gegen ein gemischtes U 19/U 21-Team von Hannover 96 gewesen sein: Bis zum Halbzeitstand von 3:0 hütete Frank Feller das deutsche Tor, in der zweiten Hälfte Mio Backhaus von Werder Bremen, der bis zum 4:2-Endstand zweimal hinter sich greifen musste. „Anschließend hat sich Trainer Guido Streichsbier auf mich als Nummer eins für die drei Spiele festgelegt“, so Feller.

In der ersten Partie gegen Armenien in Gifhorn bekam der 18-Jährige nicht viel zu tun. „Ich durfte hauptsächlich Bälle mit dem Fuß verteilen“, erzählt er, die Begegnung sei aber gut für den Turnierrhythmus gewesen. Denn im zweiten Spiel gegen Belarus in Braunschweig tat sich die deutsche U19 lange Zeit schwer gegen einen robusten Kontrahenten. „Wir sind anfangs mit der Hektik des Spiels nicht klar gekommen“, räumt Frank Feller ein. Nach einem traumhaften Freistoßtreffer von Muhammed Damar (TSG Hoffenheim) zum 1:0 (31.) glich Belarus mit einem strittigen Foulelfmeter (62.) aus – das einzige Gegentor für Feller. Erst in der letzten Viertelstunde belohnte sich Deutschland für eine Leistungssteigerung noch mit vier Treffern.

Vorbereitung auf das Fachabitur

Im abschließenden Spiel gegen den stärksten Gruppengegner Slowakei wiederum in Braunschweig hielt Feller seinen Kasten erneut sauber – bei den wenigen Aktionen, in denen er gefordert wurde, zeigte er sich auf der Höhe. „Insgesamt hätte es nicht besser laufen können“, zieht der Leonberger ein zufriedenes Fazit. Neben den Spielen und „knackigen Trainingseinheiten mit viel taktischem Input“ stand für den 18-Jährigen auch Unterricht zur Vorbereitung auf sein Fachabitur auf dem Tagesprogramm. Zudem bekamen die U 19-Kicker eine Führung durch die Autostadt von VW in Wolfsburg, wo sie auch ihr Teamhotel hatten.

Viel Zeit zum Ausruhen hatte der Leonberger nach der Rückkehr in heimische Gefilde nicht: Nach einem kurzen Abstecher zur Familie für einen Abend, standen in den Tagen darauf wieder der Schulalltag in Heidenheim und die Vorbereitung auf die weiteren Spiele in der A-Junioren-Bundesliga mit dem 1. FC Heidenheim im Fokus.

Der Saisonstart ist gelungen, nach vier Begegnungen ist das Team von der Ostalb noch ungeschlagen. Neben zwei Unentschieden gegen den Bundesliga-Nachwuchs des 1. FC Nürnberg (0:0) und bei Eintracht Frankfurt (2:2) war der bisherige Höhepunkt der 2:1-Auswärtserfolg beim VfB Stuttgart mit dem hochgelobten 2005er-Jahrgang um Torhüter Dennis Seimen und Laurin Ulrich. „Wir wollen so lange wie möglich ohne Niederlage bleiben“, formuliert Feller das Ziel.