Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war der Leonberger Markt eigentlich ein Viehmarkt, an dem auch die Stadt kräftig mitverdiente. Für jedes Pferd, Rind, Schwein, Schaf und jede Ziege erhob sie eine Abgabe. Interessant wurde Leonberg auch für Händler aus dem Ausland. Nachgewiesen sind 1670 Kaufleute aus Savoyen, und 1710 boten Krämer aus Italien ihre Waren an.

 

Bevor 1730 die Textilhändler zu der zahlenmäßig größten Anbietergruppe wurde, ist aus dem Stadtarchiv zu erfahren, dass auch Buchbinder, Zirkelschmiede, Nadelmacher, Kupferschmiede und Gewürzhändler anzutreffen waren.

Schließlich wurde der Leonberger Pferdemarkt zum Zentrum des landesweiten Pferdehandels und überflügelte bald sogar den Ross- und Krämermarkt, den Herzog Eberhard Ludwig 1730 in seinem Ludwigsburg eingerichtet hatte.

Seine Blütezeit erlebte der Pferdemarkt als Umschlagplatz für Pferde im 19. Jahrhundert. Neben den Bauern war auch das Militär ein großer Abnehmer für Pferde. In Spitzenzeiten wie etwa 1837 wurden mehr als 1300 Pferde angeboten. Seine Stellung als Zentrum des Württembergischen Pferdehandels konnte Leonberg bis zum Ende des 19. Jahrhunderts behaupten. Durchschnittlich standen in einer Stadt, die bis 1900 etwa 2500 Einwohner hatte, bis zu 700 Pferde zum Verkauf. Heute sind aus Gründen der Sicherheit auf dem Marktplatz in der historischen Altstadt maximal 120 Händlerpferde zugelassen.