Forschung Noch vor wenigen Jahren wurde Mathias Jucker ungläubig angestarrt oder gar belächelt, wenn er auf Kongressen und Konferenzen seine Prion-Theorie vertrat. Demnach verursacht ein falsch gefaltetes Eiweiß, das sich wie ein Schwelfeuer ausbreitet, das Hirnleiden Alzheimer. Inzwischen gehört der Zellbiologe vom Hertie-Institut für klinische Hirnforschung der Uni Tübingen zu den renommiertesten Alzheimerforschern weltweit. Mit mehr als 100 Publikationen hat er es mit seiner Theorie in hochrangige Zeitschriften wie „Nature“ oder „Science“ geschafft und viele Preise gewonnen.

 

Zukunft Der 53-jährige Wissenschaftler konzentriert sich bei seinen grundlegenden Forschungsarbeiten nicht nur auf Tierversuche. Jucker, dessen Schweizer Herkunft unverkennbar zu hören ist, hat sich zudem einem Projekt gewidmet, das sich direkt mit den betroffenen Menschen beschäftigt: In der internationalen Initiative DIAN (Dominantly Inherited Alzheimer Network), die 2008 in den USA gegründet wurde, erfasst man eine Minderheit von Patienten, die an der sehr seltenen, vererbten Form von Alzheimer leiden. Jucker sucht nach Betroffenen, um sie in die Studie aufzunehmen.