Der Genuss von Wein kann mitunter ein ziemlich teures Vergnügen sein. Nicht nur für diejenigen, die es zu arg mit der Quantität haben, sondern auch für den Weinfreund, der Gefallen an besonderen und eben etwas teureren Tropfen findet.

Stuttgart - Weingenuss kann ein ziemlich teures Vergnügen sein. Nicht nur für diejenigen, die es etwas zu arg mit der Quantität haben, sondern vor allem für den Weinfreund, der die besonderen, die kräftigen, eben die etwas teureren Tropfen goutiert. Die Weine jenseits der 20-Euro-Marke sind mit deutlicher Preistendenz nach oben auch hierzulande bei immer mehr Weingütern im Sortiment vertreten. Mit seinem Solitär hat der Korber Altmeister Albrecht Schwegler vor einiger Zeit den bislang teuersten Württemberger für 100 Euro je Flasche unter die Weinzähne gebracht.

 

Am anderen Ende der Skala tummelt sich aber nach wie vor durchaus Trinkbares, auch unter der Fünf-Euro-Linie. Beim Weintreff der Remstal-Route in Fellbach hat die Remstalkellerei mit dem Weißburgunder namens „Veronika der Lenz ist da“ und einem Listenpreis von 3,99 Euro den preislich günstigsten Tropfen präsentiert. Wobei so mancher schwäbische Wengerter seine Zweifel daran hat, dass bei solchen Preisen ein rentabler Betrieb möglich ist. Die Fellbacher Weingärtner wiederum haben im Segment der günstigen Tropfen in der Dreiviertelliterflasche seit Jahren ihre Kiebitze, die ob rot, weiß, rosé oder blanc de noir für 4,40 Euro zu haben sind. Der weiße Kiebitz ist eine Cuvée aus Müller-Thurgau, Riesling, Silvaner und Kerner und kommt leicht-fruchtig, nicht ganz trocken, aber nett, lebendig und frech daher. Schmeckt und schont den Geldbeutel.

Das Urteil der StZ-Weinrunde:

Kathrin Haasis
Auf diesen Kiebitz kann man ein kleines Loblied pfeifen, was vor allem am kleinen Preis liegt. Er ist zwar mangels Duftnote kein Überflieger, aber er bitzelt frisch, changiert nett zwischen süß und sauer und geht locker die Kehle runter.

Holger Gayer
Zum Glück schmeckt der Wein besser, als er im ersten Moment, kurz nach dem Öffnen der Flasche, riecht. Auf den zweiten Schluck hin ist die Cuvée zwar immer noch relativ belanglos, aber ganz nett – und ihr Geld in jedem Fall wert.

2012er Kiebitz Weißwein-Cuvée trocken,4,40 Euro, Fellbacher Weingärtner, Telefon 07 11/57 88 03-0, www.fellbacher-weine.de