Was tun nach der Schule? Dieser universellen Frage geht der US-Autor Steve Tesich in seinem Roman „Ein letzter Sommer“ (Kein & Aber, 12 Euro) nach . Er taucht tief ein ins intensive Erleben und die Unwägbarkeiten an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Daniel hat den Kampf seines Lebens verloren und eine Zukunft als Profiringer verspielt. Nun weiß er nur, was er nicht will: Wie sein Vater in der Schwerindustrie für wenig Geld harte Arbeit verrichten. Kaum ist die Schule zu Ende, scheint sich alles aufzulösen. Der Vater erkrankt, Freundschaften driften auseinander, und Daniel wird in Gestalt der bildhübschen Rachel mit dem Rätsel Frau konfrontiert. Charaktere und Dialoge sind lebensecht, Tesich bekam 1980 einen Drehbuch-Oscar für „Breaking Away“. Daniels Mutter ist gebürtige Jugoslawin und betreibt Balkan-Voodoo, Tesich selbst war 14, als seine Eltern von Jugoslawien nach Chicago emigrierten, wo sein Vater sechs Jahre später starb. Die besten Geschichten sind eben die, die auf Erlebtem basieren. Wer mit Schulkindern reist und ein Programm auch für Eltern sucht, kann auf Ernst H. Gombrichs „Kurze Weltgeschichte für junge Leser“ (Argon, 15 Euro) zurückgreifen in der Hörbuchfassung mit Christoph Waltz. So aufregend und anschaulich wird Menschheitsgeschichte selten dargeboten.

 

Bernd Haasis schaltet in den Ferien konsequent auf analog. Deshalb schleppt er gerne viel bedrucktes Papier mit.