Wir haben es mit eigenen Augen gesehen: Die Bretagne ist so grandios wie sie Jean-Luc Bannalec in seinen bislang fünf Krimis beschrieben hat. Und kaum ist der neue Band, „Bretonisches Leuchten“ (Kiepenheuer & Witsch, 14,99 Euro) , erschienen, wollen wir wieder aufbrechen und dieses Mal die Côte de Granit Rose bereisen, jenen Küstenabschnitt im Norden, der mit bizarren rosa Granitfelsen gesäumt ist. In seinem sechsten Fall hat Commissaire Dupin das unsagbare Glück, dass in seinem verhassten Urlaub eine Frau verschwindet, und so muss er nicht länger mit seiner Freundin Claire auf dem fliederfarbenen Handtuch zwischen den leuchtenden Granitfelsen am Strand liegen.

 

Die Welt hingegen, die Maja Lunde in „Die Geschichte der Bienen“ (btb-Verlag, 20 Euro) beschreibt, möchte man nicht unbedingt selbst erleben – trotzdem muss der Roman in jeden Ferienkoffer. Gar nicht mal so sehr, weil er so unaufgeregt vor Augen führt, wie der Planet enden könnte, wenn der Mensch die Natur weiter so zerstört wie bisher. Sondern weil die Norwegerin virtuos drei Zeitebenen und drei Familiengeschichten verknüpft, von Vätern, die mit ihren Söhnen hadern, und von starken Frauen erzählt. Und mit diesem klugen Buch ein Insekt ehrt, das zwar winzig klein, aber von großer Wirkmacht ist.

Ulla Hanselmann schreibt oft übers Fernsehen. Im Urlaub bleibt die Kiste aus.