Als Kind hat Constantin Schiller einen Ring geschmiedet. In kniffligen Situationen verschafft er ihm den nötigen Durchblick.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - An die Hand von Constantin Schiller passt der Silberring nicht mehr. „Allenfalls an den kleinen Finger“, sagt der angehende Werbekaufmann. Aber bei allen großen Dingen, die Schiller unternimmt, ist der Ring trotzdem dabei, denn er bringt Glück und schafft oft den Durchblick. „Wenn ich keine guten Einfälle habe, spiele ich mit ihm.“ Auch beim Abitur war der dünne Silberreif dabei. Normalerweise lagert er zu Hause in einer Schublade, auf Reisen hat er seinen Platz im Koffer.

 

Früher hing der Ring am Lederband

Als Fünfjähriger hatte Schiller ihn bei einem Sommerfest im Waldorfkindergarten selbst angefertigt. „Da war so ein netter Opi da, ein richtiger Goldschmied, und hat gezeigt, wie es geht“, erinnert er sich. Aus einem Stück versilbertem Metall hat er ihn damals selbst rund gehämmert. Was übrig blieb, bekam er ebenfalls mit nach Hause. „Diesen Klumpen habe ich auch noch“, erzählt er. Der „nette Opi“ hatte ihm den Rat mit auf den Weg gegeben, den Ring immer zu behalten: „Das hat schon Gewicht, wenn einem so etwas von einem älteren Herrn gesagt wird.“ Als Waldorfschüler habe er gelernt, den Dingen eine gewisse Wertschätzung entgegenzubringen, und so ging der Ring bis heute nie verloren: „Früher habe ich ihn an einem Lederband um den Hals getragen.“ Heute glaubt Schiller zwar nicht mehr an magische Phänomene, aber der selbst geschmiedete Ring ist nicht nur ein Glücksbringer für ihn, sondern symbolisiert den Kreislauf des Lebens: „Alles, was man macht, hat ja einen Anfang und ein Ende.“