Die Künstlerin Ursula Thiele-Zoll besitzt von einer ihrer Wüstentouren ein Collier, das alles Böse von ihr fernhält. Die Leiterin der Jugendkunstschule Stuttgart trägt das kostbare Stück nur zu besonderen Anlässen.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Das Collier aus Afrika hält alles Böse ab. „Bisher hat das die Kette auch geschafft“, sagt Ursula Thiele-Zoll. Die Künstlerin und Leiterin der Jugendkunstschule Stuttgart trägt das kostbare Stück nur zu besonderen Anlässen. Sonst hat es seinen Platz in einer Vitrine, wo es Seite an Seite mit anderen Erinnerungen an die Sahara-Expeditionen der Familie liegt. Erstanden hat sie die Kette von einer Gruppe Tuareg bei einer Fahrt durch das Hoggargebirge in Algerien.

 

Schirm als Zahlungsmittel

„Wir waren mit unserem umgebauten Postbus unterwegs und trafen auf die Leute“, erzählt sie. Vom Kauf existieren auch Fotos. Die zeigen die schwarz gekleideten Nomaden und die weiß gekleidete Künstlerin. Und zu sehen ist auch ein Tuareg, der einen Schirm zwischen seinen Beinen eingeklemmt hat. Von diesem Gegenstand waren die Wüstenbewohner so angetan, dass sie ihn als zusätzliches Zahlungsmittel forderten. Der Preis der Kette reduzierte sich durch den Schirm um die Hälfte. „Ich habe noch 300 Mark bezahlt. Wir hatten etwas übrig in unserer Reisekasse“, erinnert sich die Künstlerin. Das war Ende der 1970er Jahre, und Ursula Thiele-Zoll schwärmt von ihren Wüstentouren, die sie auch zu den heute unwiederbringlich zerstörten Kunstschätzen nach Syrien führten. „Diese Reisen sind gar nicht mehr möglich. Ich bin froh, dass ich das alles damals gesehen habe.“

Ein echtes Museumsstück

Der Wert des Colliers ist für sie eher ideell, aber seit sie im Linden-Museum eine kleinere Ausführung davon entdeckt hat, weiß sie, dass es etwas ganz Besonderes ist. Und die Wirkung der Kette bestätigt das ja.