Die Keramikerin Barbara Kohlhammer nennt das Traumschloss aus ihrer Kindheit heute ihr eigen – und den verwunschenne Garten gleich noch dazu.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Das kleine Holzhaus war für Barbara Kohlhammer lange das Objekt ihrer Begierde. „Ich wollte immer in das Hexenhäusle rein“, erinnert sie sich. Doch sie durfte nicht. Das war in ihrer Kindheit. Die Keramikerin wuchs in einem großen Mietshaus an einer der Verkehrsschneisen im Westen auf. Vom Balkon im obersten Stock aus konnte sie das Häuschen mit dem blaugrünen Holzgeländer inmitten des verwunschenen Garten sehen.

 

Idylle zwischen Wohnblocks

Dass es mitten in der Steinwüste hinter diesem Haus ein solches bis heute unverbaubares stattliches Gartengrundstück gibt, ist überraschend. Schon Barbara Kohlhammers Vater war in derselben Wohnung aufgewachsen. Das war vor rund 100 Jahren, und er durfte als Kind an heißen Tagen im Garten im Zuber planschen, obwohl der Garten den unteren Etagen vorbehalten war. In den 1950er Jahren wurde das Grundstück verkauft und Barbara Kohlhammer blickte als Kind deshalb auf die Lampions und Festivitäten der damaligen Besitzer.

Feste im Einraumhäuschen

Als junge Erwachsene zog sie weg, kehrte jedoch in den 1980er Jahren in ihr Elternhaus zurück – dieses Mal ins Erdgeschoss und tatsächlich wurde ihr kurz darauf der Garten zum Kauf angeboten. Da konnte sie natürlich nicht Nein sagen. Früher nutzte sie das mittlerweile dicht bewachsene Grundstück im Sommer für ihre Keramikausstellungen. Heute verbringt sie vorzugsweise ihre Mittagspause in dem Einraumhäuschen oder in der Sonne davor. Und von ihren Festen in dem imm er noch original erhaltenen Hexenhäusle zeugt die Girlande mit den bunten Glühbirnen, die das Gemäuer ganzjährig schmückt.