Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)

Der erste Live Escape Room Stuttgarts, den Oliver Bierhahn mit ein paar Freunden eröffnet hat, war lediglich Amüsement von ein paar Spielfreaks. Doch das Projekt ging ab wie eine Rakete, und inzwischen ist der 29-Jährige ein ziemlich erfolgreicher Unternehmer.

 
Herr Bierhahn, im März 2014 hat Ihre Firma Exitgames einen Live-Escape-Room in Stuttgart aufgemacht. Die Unternehmung hat sich recht dynamisch entwickelt.
Ja und durchweg positiv. Aus einem Hobby ist ein Firmenverbund mit mehr als 30 Angestellten geworden. Mehr als 1500 Escape Games haben wir bisher allein in Stuttgart durchgeführt und dabei etwa 8000 Menschen von unserem Spielkonzept überzeugt. Die Nachfrage steigt von Monat zu Monat.
Das heißt, Exitgames ist inzwischen zu einem Vollzeit-Job geworden?
Das war nicht mehr so nebenbei zu machen. Kürzlich habe ich deshalb meine Stellung in leitender Position in der Automobilbranche aufgegeben und führe nun als Geschäftsführer in Vollzeit die operativen Geschäfte bei Exitgames.
Was denken Sie, woher rührt dieser Boom von Live Games, der sich ja nicht bloß hier zeigt, sondern sich weltweit beobachten lässt?
In Zeiten der fortschreitenden Urbanisierung bei gleichzeitig starkem Konsumverhalten gibt es eine große Nachfrage nach intensiven und neuartigen Erlebnissen. Bowlingcenter, Kletterparks oder Kartbahnen haben allmählich ihren Reiz verloren. Das Angebot der Live Escape Games scheint genau zur richtigen Zeit zu kommen. Schließlich ist jeder Escape Room einzigartig und bietet auf seine Art die Chance, sich für einen Moment in die Welt von Indiana Jones, Scotland Yard oder Drei Fragezeichen zu begeben. Für den Preis einer Kinokarte erhält der Spieler ein emotionales Erlebnis, dass ihm noch lange in Erinnerung bleibt.
Das Gespräch führte Kathrin Wesely.