Waffenbesitzer müssen sich an strenge Aufbewahrungsvorschriften halten. Bei Überprüfungen sehen sich Sportschützen ungerechtfertigt an den Pranger gestellt, sagt die Schützenfunktionärin Hannelore Lange.

Regio Desk: Oliver im Masche (che)

Stuttgart - Hannelore Lange, die im Landkreis Tuttlingen lebt, hat selbst noch keine Waffenkontrolle über sich ergehen lassen müssen. Die Landesoberschützenmeisterin und Chefin des Württembergischen Sportschützenverbands mit seinen 760 Vereinen und 90 000 Mitgliedern hat kein Verständnis für Waffenbesitzer, die gegen die Vorschriften verstoßen.

 

Frau Lange, haben Sie schon einmal Besuch von Waffenkontrolleuren bekommen?

Nein, bisher nicht.

Wie würden Sie reagieren, wenn die Kontrolleure bei Ihnen klingeln würden?

In diesem Fall würde ich mir zunächst den Dienstausweis zeigen lassen und dann die Kontrolle der sicheren und ordnungsgemäßen Aufbewahrung zulassen.

Wie kann man wirklich sicherstellen, dass Unbefugte nicht an Waffen und Munition gelangen?

Es gibt je nach Zahl und Art der Waffen unterschiedliche Aufbewahrungsvorschriften, an die sich jeder Waffenbesitzer halten muss. Diese Vorgaben sind sehr umfangreich. Wir weisen unsere Mitglieder immer wieder auf deren Einhaltung hin.

Was hält der Sportschützenverband von den Kontrollen durch die Behörden?

Wir nehmen diese Besuche hin, sehen darin aber einen ungerechtfertigten Generalverdacht gegen die Schützen. Schließlich werden die Angaben, die von unseren Mitgliedern gegenüber den Waffenbehörden gemacht wurden, sowie die Gesetzestreue der Schützen durch solche verdachtsunabhängige Kontrollen zweifelnd hinterfragt.

Finden Sie auch, wie der Jäger, der jetzt klagt, dass die Gebühren in einigen Kommunen zu hoch sind?

Es gibt in der Tat sehr unterschiedliche Gebührensätze, die teilweise nicht nachvollziehbar sind und möglicherweise finanziellen Interessen untergeordnet sind. In den Kreisen und Kommunen ohne Gebührenerhebung sehen wir unser Engagement für die Gesellschaft gewürdigt.

Welche Leistungen meinen Sie genau?

Wir tragen dazu bei, dass die Menschen in Vereinen, also in Gemeinschaften integriert sind – insbesondere durch die Jugendarbeit, in der wir jungen Leuten beibringen, Verantwortung zu übernehmen.

Sie sind also grundsätzlich gegen Gebühren, wenn es keine Beanstandungen gegeben hat?

Wir sind in diesen Fällen nach wie vor dagegen. Seit vielen Jahren leisten wir in unserem Verband Aufklärungsarbeit und geben permanent Hinweise, wie sich Waffen sicher und ordnungsgemäß aufbewahren lassen. Wer sich aber nicht an die Vorschriften hält, muss damit rechnen, die Gebühren zu tragen.