Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Täter und Opfer tauschen eine Weile romantische E-Mails aus. Teilweise melden sich sogar andere Profile bei den Gelackmeierten, zum Beispiel angebliche Kinder der Online-Liebschaft. Nach einigen elektronischen Liebesbriefen und Telefongesprächen muss der vermeintliche Traumprinz plötzlich geschäftlich nach Westafrika. „Bis es soweit ist, kann es Tage, aber auch Monate dauern“, erklärt der Polizeisprecher Rudolf Bihlmaier.

 

Die nächste – und für die Betrüger wichtigste – Phase beginnt mit E-Mails über angebliche Schwierigkeiten. Die Scammer erzählen von Unfällen, eingezogenen Pässen oder einem Problem mit der Kreditkarte. Sie bitten ihre Opfer um Geld per Bargeldtransfer wie Western Union. Manchmal meldet sich zudem ein angeblicher Arzt oder Polizist, um den Druck zu verstärken.

Manche Scammer wollen auch eine Kopie eines Passes haben – angeblich, um ein gemeinsames Konto zu eröffnen, in Wahrheit aber als Grundlage für eine Fälschung. Manche bitten auch um eine schriftliche Einladung nach Deutschland, die ihnen helfen soll, an ein Visum zu kommen. Manchmal wird verlangt, ein von Komplizen vorbeigebrachtes Päckchen abzuschicken – der Inhalt ist meist mit gestohlenen Kreditkarten bezahlt.

Allein in Stuttgart fast 900 000 Euro Schaden durch Romance Scamming

Solche Fälle haben im vergangenen Jahr zugenommen. „2016 wurde uns im Rems-Murr-Kreis etwa ein Fall pro Monat angezeigt, im Jahr zuvor waren es deutlich weniger“, sagt Bihlmaier. Im Landkreis Ludwigsburg sind solche Fälle – zumindest aktuell – viel seltener: In diesem Jahr sind der Polizei dort erst zwei Fälle von Love Scamming bekannt. Die statistische Erfassung, erklärt der Ludwigsburger Polizeisprecher, sei schwierig, da die Fälle als Betrugsdelikte erfasst würden. Im Landkreis Esslingen werden noch weniger Fälle gemeldet: Im Jahr 2016 waren es zwei, im laufenden Jahr bislang einer.

In Stuttgart haben Liebesschwindler im vergangenen Jahr dagegen richtig abgesahnt: „Wir hatten 2016 insgesamt 17 Schadensfälle mit einem Gesamtschaden von 892 831 Euro und 12 Cent“, so ein Polizeisprecher. Geschädigt worden seien elf Frauen und sechs Männer – im Schnitt wurden sie um mehr als 52 000 Euro betrogen. „Manche haben ihre ganzen Ersparnisse überwiesen“, sagt ein Polizeisprecher.

Die nächste – und für die Betrüger wichtigste – Phase beginnt mit E-Mails über angebliche Schwierigkeiten. Die Scammer erzählen von Unfällen, eingezogenen Pässen oder einem Problem mit der Kreditkarte. Sie bitten ihre Opfer um Geld per Bargeldtransfer wie Western Union. Manchmal meldet sich zudem ein angeblicher Arzt oder Polizist, um den Druck zu verstärken.

Manche Scammer wollen auch eine Kopie eines Passes haben – angeblich, um ein gemeinsames Konto zu eröffnen, in Wahrheit aber als Grundlage für eine Fälschung. Manche bitten auch um eine schriftliche Einladung nach Deutschland, die ihnen helfen soll, an ein Visum zu kommen. Manchmal wird verlangt, ein von Komplizen vorbeigebrachtes Päckchen abzuschicken – der Inhalt ist meist mit gestohlenen Kreditkarten bezahlt.

Allein in Stuttgart fast 900 000 Euro Schaden durch Romance Scamming

Solche Fälle haben im vergangenen Jahr zugenommen. „2016 wurde uns im Rems-Murr-Kreis etwa ein Fall pro Monat angezeigt, im Jahr zuvor waren es deutlich weniger“, sagt Bihlmaier. Im Landkreis Ludwigsburg sind solche Fälle – zumindest aktuell – viel seltener: In diesem Jahr sind der Polizei dort erst zwei Fälle von Love Scamming bekannt. Die statistische Erfassung, erklärt der Ludwigsburger Polizeisprecher, sei schwierig, da die Fälle als Betrugsdelikte erfasst würden. Im Landkreis Esslingen werden noch weniger Fälle gemeldet: Im Jahr 2016 waren es zwei, im laufenden Jahr bislang einer.

In Stuttgart haben Liebesschwindler im vergangenen Jahr dagegen richtig abgesahnt: „Wir hatten 2016 insgesamt 17 Schadensfälle mit einem Gesamtschaden von 892 831 Euro und 12 Cent“, so ein Polizeisprecher. Geschädigt worden seien elf Frauen und sechs Männer – im Schnitt wurden sie um mehr als 52 000 Euro betrogen. „Manche haben ihre ganzen Ersparnisse überwiesen“, sagt ein Polizeisprecher.

Viele Opfer zeigen aus Scham den Betrug nicht an

Wie hoch der Gesamtschaden im Jahr 2016 im Rems-Murr-Kreis war, kann die Polizei nicht sagen – doch allein eine Geschädigte aus dem Kreis hatte binnen fünf Wochen insgesamt 127 000 Euro in die Türkei überwiesen. Mit wie vielen Menschen sie ihr Schicksal teilt, ist unklar: „Die Dunkelziffer dürfte recht hoch sein. Es ist sehr wahrscheinlich, dass viele Opfer die Straftat aus Schamgefühl nicht anzeigen“, so Rudolf Bihlmaier.

Die Täter sitzen meist im Ausland; die Chance, sie zu fassen, ist gering. Die Herzensbrecher wissen oft, wie sie ihre Identität im Netz verschleiern können. „Dennoch ist es wichtig, dass die Opfer sich bei der Polizei melden. So können wir mögliche Zusammenhänge zu anderen Taten aufdecken“, sagt Bihlmaier. Wichtig sei jedenfalls: „Niemals Geld überweisen.“ Egal, wie groß die Liebe sein mag.