Vor fünf Jahren ist am Ludwigsburger Bahnhof das Westportal eröffnet worden – für die Stadt ein guter Grund zum Feiern. Am Sonntag gibt es dort eine Hocketse.

Ludwigsburg - Im Jahr 2009 ist am Ludwigsburger Bahnhof das Westportal eingeweiht worden. Dennoch habe sich vor fünf Jahren niemand vorstellen können, dass es jetzt einen Grund zum Feiern gebe, meint der Oberbürgermeister. „Es ist ja kein eigentliches Jubiläum“, sagt Werner Spec, „aber es ist doch einiges passiert seither.“ Und das werde mit einem bunten Programm am Westausgang gefeiert. Den Erfolg verdanke Ludwigsburg vor allem dem vor zwei Jahren als Bahnhofsmanager verpflichteten Arne Wintermeier. „Ihm ist es gelungen, etwas in Fahrt zu bringen.“

 

Reinigung und Sicherheit

Am Anfang bestand Wintermeiers Arbeit vor allem darin, die verschiedenen am Bahnhof vertretenen Partner an einen Tisch zu bringen. „Die Stadt gehört da ja eigentlich nicht dazu“, sagt der Manager. Aber die Stadt hat ein großes Interesse daran, dass sich die Bahn AG, der Immobilieneigentümer und die Einzelhändler auf Veränderungen einlassen. Das ließ sich die Stadt allein in diesem Jahr 250 000 Euro kosten. „Unser Bahnhof ist mit täglich 55 000 Passanten der siebtgrößte in Baden-Württemberg, war aber zuletzt vor allem negativ wahrgenommen worden“, sagt Spec.

Erste Veränderungen gebe es beim Reinigungs- und dem Sicherheitsdienst. Hatte bis 2013 jeder Anteilseigner seine eigenen Mitarbeiter entsandt, was teilweise skurrile Folgen hatte, so wird jetzt alles von Ludwigsburg dirigiert. Die Technischen Dienste (TDL) haben die Federführung bei der Reinigung, und der Kommunale Ordnungsdienst hat überall Befugnisse. „Auch die Zuständigkeit des privaten Sicherheitsdienstes wurde auf den Bahnhofsvorplatz ausgeweitet“, sagt Wintermeier. Seit zwei Wochen gilt auch am Westportal ein totales Rauchverbot. „Wir wollen damit nicht den Angestellten vergraulen, der auf dem Weg zum Zug seine Zigarette raucht“, sagt der Bahnhofsmanager. „Uns geht es vielmehr darum, nächtliche Gelage zu unterbinden.“

Villa 5 zeigt Fotoausstellung

Demnächst wird die Bahn bei der Umgestaltung aktiv: Die AG will die störanfälligen Aufzüge gegen modernere Anlagen austauschen. Außerdem hat sie zugesagt, die Decke der Fußgängerunterführung neu zu streichen und die Beleuchtung zu erneuern. Bereits in den Sommerferien hat die Stadt den Bodenbelag erneuert. Dass der aber schon nach wenigen Tagen stark nachgedunkelt ist, habe mit der starken Frequenz zu tun, sagt Wintermeier: „Wir reinigen dort dreimal täglich, aber so viele Menschen hinterlassen Spuren.“

Die Jubiläums-Hocketse beginnt am Sonntag, 5. Oktober, um 11 Uhr. Unter anderem bietet die Radstation einen Pedelec-Parcours an, in der Villa 5 gibt es eine Fotoausstellung und das Bleyle-Quartier lädt zu einem Tag der offenen Tür. Im Zentrum steht ein Infozelt, das Aufschluss über den weiteren Fortgang am Bahnhof geben soll.