Was lange währt, wird endlich gut: Nach den 2007 begonnenen ersten Planungen fiebern die Stadt und die Scala-Betreiber der Wiedereröffnung des für 6,3 Millionen Euro totalsanierten Kulturzentrums in der nächsten Woche entgegen.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Ludwigsburg - Wer hätte gedacht, dass dieser Tag wirklich kommen würde? Denn nun kann eigentlich nichts mehr geschehen, was die Scala-Wiedereröffnung noch einmal verhindern könnte. Am 17. September soll das ausverkaufte Dieter-Thomas-Kuhn-Konzert einen Festreigen und zugleich eine neue Ära in dem runderneuerten Haus einläuten. Bezeichnenderweise geschieht das auf den Tag genau 60 Jahre nachdem das alte Scalafilmtheater 1954 eröffnet worden war. So fügen sich zeitliche Verzögerungen und Jubiläumsdaten, als sei es nie anders geplant gewesen.

 

Denn seit dem Kauf des Gebäudes an der Stuttgarter Straße im Jahr 2007 durch die Wohnbau Ludwigsburg (WBL) war um seine Zukunft und die des Scala-Vereins gerungen worden. Nun aber, nachdem die Investorenfrage beantwortet und der Umbau durch die Wohnbau betrieben wurde, alle Brandschutz- und Technikfragen gelöst, die Finanzierung geklärt und der Baustopp aus dem Jahr 2012 überstanden ist, fühlen sich die Verantwortlichen auf der Zielgeraden. 6,3 Millionen Euro sind verbaut worden, so lautet jedenfalls der vorgegebene Kostenrahmen. „In den nächsten drei Monaten wird sich zeigen, ob er gehalten wurde“, sagt Andreas Veit, der Geschäftsführer der Wohnbau Ludwigsburg. Dessen ungeachtet gehen die letztlich 2011 begonnenen Arbeiten ihrem Ende entgegen. Keine Frage also, dass alle Beteiligten sehr zufrieden, wenn auch – wie der Scala-Geschäftsführer Edgar Lichtner – etwas ermattet sind.

OB Spec: das Scala fügt sich in eine Kulturmeile ein

Für den Oberbürgermeister Werner Spec ist der durch einen modernen Anbau ergänzte Cluss’sche-Saal ein Ort, der sich ins Kulturprofil Ludwigsburgs einfügt. Aber auch städtebaulich sieht er eine Kulturmeile im Entstehen, weil nun das Scala über den Clussgarten und den Lesegarten, der am Kulturzentrum geschaffen wird, näher an das Stadtmuseum MIK und den Akademiehof sowie die angrenzenden Akademien rückt. Außerdem helfe ein Haus wie das Scala Ludwigsburg im Konkurrenzkampf der Städte. Mit Blick auf das demnächst eröffnete Mega-Einkaufszentrum Milaneo in Stuttgart und das Breuningerland sagte Spec: „Ludwigsburg kann nicht 1000 Parkplätze zum Nulltarif bieten – wohl aber Kultur und Architektur zur Aufwertung der öffentlichen Räume.“