Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Gleiches scheint den Ludwigsburgern auch mit dem Lungenüberwachungsmonitor gelungen zu sein, den sie für das Schweizer Start-up-Unternehmen Swisstom BB2 entwickelt haben. Die Anforderung, über der ein interdisziplinäres Team brütete, war, eine Bildschirmoberfläche zu schaffen, welche die unterschiedlichen Lungenfunktionsparameter eines beatmeten Patienten abbildet. Übertragen werden die Informationen über einen von Medizinern neu entwickelten Brustgürtel. Das Klinikpersonal und die Ärzte sollten die Informationen schnell erfassen können, eine Fehlbedienung musste ausgeschlossen sein.

 

Gleichzeitig sollte aber kein Monitor entstehen, „der signalisiert, es geht um Leben und Tod“, erklärt die Produktdesignerin Sigrid Ackermann und ist damit bei der emotionalen Komponente. Schließlich würden auch die Angehörigen der Patienten das Gerät sehen. In mehreren Treffen mit den Medizinern habe man sich deshalb gegen Schwarz-weiß-Darstellung und für einen Monitor mit dezenten Farben entschieden, dessen unterschiedliche Fenster bei Berührung aufklappen.

Das vermeintlich Leichte ist schwer

Hinter dem vermeintlich Leichten steckt die Arbeit mehrerer Monate und der ständige Austausch mit den Auftraggebern. Mit jeder Entwicklung tauchen die Tüftler in eine neue Welt ein. 3000 Produkte sind so seit 1998 entstanden – vom Display für die Kaffeemaschine oder die Waschmaschine bis zum Monitor aus der Welt der Medizintechnik.

Ackermanns erstes Produktdesign war eine Tortenplatte mit integriertem Anstandsstück aus Porzellan. Koller hat sich im Bildschirmtextbereich die ersten Sporen verdient. Wendigkeit gehört offensichtlich zum Geschäft. Und fertig ist ein Produkt sowieso erst dann, wenn es sich in der praktischen Anwendung bewährt hat.