Region: Verena Mayer (ena)


Ende Januar verhaftet die Ludwigsburger Polizei in Freiburg einen 43 Jahre alten Schweißer aus Berlin. Er hatte Hanauer in einer Mail glaubhaft versprochen, ihn zu dem geraubten Gold und Silber zu führen. Nach einer einwöchigen Observation des vermeintlichen Insiders ist klar, dass der Berliner gar nichts weiß, sondern lediglich an viel Geld kommen will. Inzwischen ist er wegen Betrugs zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt worden.

Ende Februar muss die Polizei einen Verdächtigen aus der Untersuchungshaft entlassen. Plötzlich ist nicht mehr sicher, ob die DNA-Spuren, die ihn ins Gefängnis brachten, nicht zu seinem Bruder passen - seinem Zwillingsbruder. "Das ist ein sehr, sehr außergewöhnlicher Fall", sagte der Chefermittler Andreas Rehmann damals, dessen Kollegen den anderen Zwilling zwei Wochen später verhaften.

Die Angeklagten werden sich nicht zu den Vorwürfen äußern


Das Zimmer der Ermittlungsgruppe "Gold" wird im Laufe der Ermittlungen berühmt. Sogar ein Fernsehsender aus Moskau dreht hier. An der Tür klebt eine Zeichnung mit Goldbarren, an den Wänden hängen Fotos von Verdächtigen, "böse Jungs" steht darüber. Auf den Tischen liegen Tüten mit Goldbären. Sie sollen die Polizisten bei Laune halten, die nach wochenlanger Spurensuche unzählige Puzzleteile haben, aber noch immer kein Bild. Sie wissen, dass das falsche Polizeiauto ein Mietwagen war und kennen Hunderte Alibis von Kunden, die Mitte Dezember einen dunklen BMW geliehen haben - doch die einzige Erkenntnis ist: die Täter hatten einen Strohmann.