Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

So wurde daraus ein künstlerisches Projekt, dem sich Sara Focke Levin in den vergangenen Monaten widmete. „Mich berührt das Universum dieser vergangenen Leben“, sagt sie, wenn sie die Sogwirkung der Bilder auf sich selbst beschreibt. Schon in der Vergangenheit hat sich die Grafikerin immer wieder mit dem Thema Erinnerung beschäftigt. „Die hinter allem stehende Frage ist doch, was bleibt von einem Menschen und seinem Leben“, sagt sie.

 

Sara Focke Levin hat auf Basis der Fotografien mit Tusche 33 Porträts auf Leinwand gezeichnet. Aus Ganzkörperfotos machte sie quadratische Bilder von einem mal ein Meter Größe, die nur Gesichter zeigen. Sie nennt diese Reihe „Von Angesicht zu Angesicht“, weil sie noch intensiver als der Fotograf die Nähe zu den Menschen sucht. Sie zoomt sie förmlich heran und holt sie ins Jetzt. Als „Verlebendigung“ beschreibt sie dieses Vorgehen.

Die Bilder von Sara Focke Levin hat das Land gekauf

Vier der Porträts sind nun ins Staatsarchiv zurückgekehrt. Sie hängen dort als Dauerleihgabe des Regierungspräsidiums Stuttgart. Die Behörde will durch ihre Ankäufe Künstler aus der Region fördern und bekannt machen. Die Archivmitarbeiter haben aus den 33 Porträts die vier ausgewählt. „Was gibt es Schöneres für dieses Haus, als wenn die Bilder dorthin kommen, wo ihr Ausgangsmaterial liegt“, sagt Müller. Der Regierungspräsident Johannes Schmalzl verbindet mit den Bildern noch mehr: „Sie sagen uns etwas in einer Zeit, in der wir viel von Inklusion reden.“