Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Der von Brem gespielte Trinker und Schrottbastler ist sich sicher, den Mord an der örtlichen Schönheitskönigin beobachtet zu haben. Weil dem Außenseiter keiner glaubt, ermittelt er auf eigene Faust. Und weil das eine düstere Angelegenheit ist, haben die beiden Produzenten ihrem Werk auch gleich noch das bislang unbekannte Genre-Etikett „Schwäbisch Noir“ verpasst.

 

Womit zum einen schon mal klar ist, dass in dem Film Dialekt gesprochen wird. Und zum anderen, dass es obendrein düster zugeht. Und zwar nicht nur auf die Handlung bezogen, sondern auch in der Farbgestaltung des Filmes. Im Moment trägt das Werk noch den Titel „Trash Detektive“. Es ist der Diplomfilm des Filmakademie-Regisseurs Maximilian Buck. Ob der Titel aber so bleibt, sei ungewiss, so Utz. Ein schwäbischer Film sollte eigentlich keinen englischen Titel haben, sagt er. „Vielleicht bekommt der Film noch einen Untertitel“, überlegt der Produzent. Unabhängig davon, wie die Überlegungen ausgehen, soll der Film auf alle Fälle Ende des Jahres in die Kinos kommen.

Auf den Spuren von „Die Kirche bleibt im Dorf“

Der schwäbische Dialekt ist für die beiden Macher auch so etwas wie ein Bekenntnis zum Studienstandort Ludwigsburg. Viele Absolventen verlassen die Stadt nach Ende ihres Studiums, weil sie andernorts Jobs finden. Utz und Schwimmer haben schon jetzt jeder ein Standbein in Ludwigsburg. Mit der Firma Domar drehen sie auch Auftrags- und Industriefilme. Einer der Spots für die Organspende lief als Trailer im Kino: Ein Körperscanner sagt dem lieben Gott, dass die junge Frau, die da eben ins Paradies will, ihr Herz auf der Erde gelassen hat. Das hat Witz.

Und nun ist eben der Dialekt dran, auf den beide Produzenten hörbar stehen. Utz selbst spricht deutlich vernehmbar bayrisch und ist Fan alles mundartlich Angehauchten. Auch der Camino-Verleih, der den Film ins Kino bringen will, ist mit einem Dialektfilm bisher gut gefahren. „Die Kirche bleibt im Dorf“, eine Koproduktion mit dem SWR, hat über 400 000 Besucher gelockt. Nach einem zähen Ringen um Sponsorengelder haben Utz und Schwimmer den Verleih und den Sender mit ins Boot holen können. Denn auch das gehört zu den praxisnahen Ausbildungsprinzipien der Filmakademie: Wer einen Film machen will, muss auch das Geld dafür auftreiben. An den Schauspielern kann es im Fall von „Trash Detective“ nicht liegen, wenn das Budget angespannt ist. Die haben auf ihre Gagen verzichtet. Aber auch ein Low-Budget-Film kostet eben Geld und verschlingt schon mal einen fünfstelligen Betrag, wie Utz bei aller Diskretion verrät.