Nachrichtenzentrale: Tim Höhn (tim)
Wo reagieren Sie sich ab?
Natürlich gibt es auch die emotionale Ebene. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es prallt alles vollständig an mir ab. Aber ich habe auch schon viel mitgemacht – von der Dritten Liga mit Schulden angefangen, über den Umzug nach Sindelfingen und die Unsicherheit, wird eine Halle gebaut. Ich habe nicht den Anspruch, fehlerfrei zu sein. Wichtig ist, dass man abends vor den Spiegel stehen und sagen kann: so schlecht ist das nicht, was wir hier aufgebaut haben.
Und bevor Sie sich vor den Spiegel stellen, rennen Sie einmal durch den Wald?
Das mache ich in schwierigen wie auch in weniger schwierigen Zeiten. Ich mache selbst Sport.
Aber nicht Basketball?
Nein. Ich brauche etwas, wo ich nicht auf andere angewiesen bin, sondern sehr flexibel bin. Letztlich ist es das Joggen. Und im Sommer sind es die Berge. Das gibt einem schon eine notwendige Ruhe. Wenn Sie auf einen Berg hochklettern und oben stehen, haben Sie das Gefühl, wenn Sie runterblicken: eigentlich schon alles ziemlich klein. Um richtig wegzukommen von allem hier, muss es für mich auch eine räumliche Trennung geben. Sonst ist man immer involviert.
Konnten Sie am Ende der Saison abschalten?
Es zu können, ist eine wichtige Voraussetzung. Ich glaube, ich kann das. Am besten merkt man es, wenn man beim ins Bett-Gehen sofort abschalten kann. Vor zehn Jahren bin ich mit solchen Situationen nicht so umgegangen wie heute. Das hat viel mit Erfahrung zu tun. Ich glaube, es hilft auch, wenn man es irgendwie immer hinbekommen hat, auch wenn viele gesagt haben: Komm lass es sein. Es hat damit zu tun, wie man an das Ganze und an sich selber glaubt.
Und an sich glauben Sie?
Ja, das tu ich, sonst wär’s schwierig.