Bürger wollen den Neuen helfen

Der Kreis bringt in zwei Kommunen des Strohgäus erstmals Flüchtlinge unter. Vor allem in Korntal setzt man auf Integration durch Nachbarn.

 

Der Flüchtlingszustrom treibt zuweilen kuriose Blüten. Eher durch Zufall habe er Anfang September erfahren, dass die ersten zugewiesenen Asylbewerber schon im Korntaler Rathaus stünden, berichtete der Stadtjugendpfleger Matthias Rees. Sie leben nun in einem Haus im Ortskern, das eine Wohnbaugesellschaft an den Kreis vermietet hat. Gestern wurden die Familien vom Bürgermeister begrüßt. „Wir wollen unseren Teil beitragen, den Menschen zu helfen“, sagte Joachim Wolf. „Und wir wollen Ihnen das Gefühl geben, dass sie willkommen sind – ohne eine Wertung Ihres Aufenthaltsstatus. Sie sind einfach Gäste in unserer Stadt.“

In Korntal-Münchingen setze man auf die Bürger, sagte Wolf, wohlwissend um die personellen Engpässe beim eigentlich zuständigen Landratsamt. Bei einer Infoveranstaltung für die Nachbarn habe er das Gefühl bekommen, dass diese die Neuen „sehr offenherzig aufnehmen“. Eine Frau habe schon angeboten, eingehende Spenden zu koordinieren. Zudem komme Hilfe vom Arbeitskreis Asyl, der schon länger die Flüchtlinge mit abgeschlossenem Verfahren betreue. Vier jüngere Kinder habe man so auch schon problemlos in Kindergärten und einer Schule unterbringen können.

Ein Arbeitskreis Asyl wird sich kommende Woche auch in Ditzingen gründen. Initiiert hat das Treffen der Dekan des evangelischen Kirchenbezirks Ditzingen, Friedrich Zimmermann. „Das große Leid und Elend, das einem täglich vor Augen geführt wird, motiviert mich, nicht wegzuschauen“, sagt er. Eingeladen haben jedoch die evangelische und katholische Kirchengemeinde Ditzingen sowie die Stadtverwaltung gemeinsam. „Ich bin froh, dass wir in dieser konzertierten Aktion diese Gründungsversammlung beschlossen haben“, sagt Zimmermann. Das Treffen findet am Mittwoch, 8. Oktober, 19.30 Uhr, im Treffpunkt Adler am Laien statt. jsw/fk

Die Stadt stellt dem Kreis Forderungen

Der erste Bürgermeister betont, dass Ludwigsburg eine „offene Stadt mit Willkommenskultur“ ist. Gleichzeitig stellt die Stadtverwaltung gegenüber dem Kreis Forderungen auf. So sollen Stadtteile, die im Rahmen des Projekts soziale Stadt aufgewertet wurden, keine Unterkünfte bekommen. Außerdem fordert Seigfried, dass der Kreis weiterhin anerkennt, dass die Barockstadt eine große Sammelunterkunft in der Weststadt bereitstellt. Dadurch musste Ludwigsburg bisher relativ wenige Flüchtlinge, die das Asylverfahren ohne Erfolg durchlaufen haben, in eine sogenannte Anschlussunterbringung nehmen. Das soll so bleiben, sagt Seigfried.

Volker Henning, Leiter des Fachbereichs Bürgerschaftliches Engagement, lobte den Einsatz der ehrenamtlichen Helfer der Kirchen und des Arbeitskreises Asyl. „Die solidarische Herausforderung und Verpflichtung gilt der gesamten Bevölkerung“, sagte Oberbürgermeister Werner Spec am Mittwoch im Gemeinderat.

Im Strohgäu helfen Nachbarn bei der Integration

Bürger wollen den Neuen helfen

Der Kreis bringt in zwei Kommunen des Strohgäus erstmals Flüchtlinge unter. Vor allem in Korntal setzt man auf Integration durch Nachbarn.

Der Flüchtlingszustrom treibt zuweilen kuriose Blüten. Eher durch Zufall habe er Anfang September erfahren, dass die ersten zugewiesenen Asylbewerber schon im Korntaler Rathaus stünden, berichtete der Stadtjugendpfleger Matthias Rees. Sie leben nun in einem Haus im Ortskern, das eine Wohnbaugesellschaft an den Kreis vermietet hat. Gestern wurden die Familien vom Bürgermeister begrüßt. „Wir wollen unseren Teil beitragen, den Menschen zu helfen“, sagte Joachim Wolf. „Und wir wollen Ihnen das Gefühl geben, dass sie willkommen sind – ohne eine Wertung Ihres Aufenthaltsstatus. Sie sind einfach Gäste in unserer Stadt.“

In Korntal-Münchingen setze man auf die Bürger, sagte Wolf, wohlwissend um die personellen Engpässe beim eigentlich zuständigen Landratsamt. Bei einer Infoveranstaltung für die Nachbarn habe er das Gefühl bekommen, dass diese die Neuen „sehr offenherzig aufnehmen“. Eine Frau habe schon angeboten, eingehende Spenden zu koordinieren. Zudem komme Hilfe vom Arbeitskreis Asyl, der schon länger die Flüchtlinge mit abgeschlossenem Verfahren betreue. Vier jüngere Kinder habe man so auch schon problemlos in Kindergärten und einer Schule unterbringen können.

Ein Arbeitskreis Asyl wird sich kommende Woche auch in Ditzingen gründen. Initiiert hat das Treffen der Dekan des evangelischen Kirchenbezirks Ditzingen, Friedrich Zimmermann. „Das große Leid und Elend, das einem täglich vor Augen geführt wird, motiviert mich, nicht wegzuschauen“, sagt er. Eingeladen haben jedoch die evangelische und katholische Kirchengemeinde Ditzingen sowie die Stadtverwaltung gemeinsam. „Ich bin froh, dass wir in dieser konzertierten Aktion diese Gründungsversammlung beschlossen haben“, sagt Zimmermann. Das Treffen findet am Mittwoch, 8. Oktober, 19.30 Uhr, im Treffpunkt Adler am Laien statt. jsw/fk