Am Ludwigsburger Bahnhof öffnet eine Station für zehn Leih-Pedelecs. Sie ist Teil eines Netzes von geplanten 15 Anlaufstellen in der Region.

Ludwigsburg - Die neue Zweiradbox am Ludwigsburger Bahnhof ist die sechste in einem Netz aus künftig 15 Stationen in der Region für den Betrieb von Pedelecs. „Es ist zwar eine von vielen, aber es ist die schickste“, sagte Horst Stammler, der Geschäftsführer des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS), bei der offiziellen Übergabe: „Sie ist aus Holz und teilweise transparent.“ Von Dienstag an stehen zehn Elektroräder zur Verfügung. Wer sie in Ludwigsburg ausleiht, kann sie auch in Bietigheim-Bissingen, Vaihingen/Enz oder Herrenberg abgeben und seine Reise dort per Bahn oder Bus fortsetzen.

 

Pendler und Touristen

Der Ludwigsburger Baubürgermeister Michael Ilk sprach von einem „großen Auftritt für eine eigentlich eher kleine Box“. Er betonte jedoch den „hohen symbolischen Wert“, denn die Partner des „Netz-E-2-R“-Projektes wollten damit das Mobilitätsverhalten der Bürger wesentlich beeinflussen. Das Kürzel, 2 R bedeutet Zweirad, steht für „Vernetzte E-Bike-Anschlussmobilität an Bahnhaltepunkten in der Region Stuttgart“. Partner sind der Regionalverband Stuttgart, das Stuttgarter Verkehrsministerium, der VVS sowie die jeweiligen Kommunen. Mit dem Konzept der Pedelec-Stationen sollen sowohl Pendler als auch Touristen angesprochen werden. Der ideale Kunde nutzt den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und verzichtet auch dank dieses Angebots ganz auf das Auto.

Bisher gibt es solche Stationen in Schwieberdingen, Vaihingen/Enz, Bietigheim-Bissingen, Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) und Herrenberg (Kreis Böblingen). Nach Ludwigsburg sollen in diesem Jahr auch noch Stationen in Holzgerlingen (Kreis Böblingen), Göppingen und Filderstadt (Kreis Esslingen) in Betrieb gehen. Im kommenden Jahr sollen in weiteren sechs Städten Bike-Stationen eingerichtet werden, darunter Gerlingen und Remseck. Nach Ansicht von Rainer Gessler, der das Projekt im Auftrag des baden-württembergischen Verkehrsministeriums betreut, stellen die Pedelec-Angebote „eine neue und wichtige Dimension bei der Fortbewegung dar“. Zumal sie rund um die Uhr zur Verfügung stehen. „Wer zum Beispiel den letzten Bus verpasst hat, kann mit dem Pedelec heimfahren“, sagt der Projektleiter. Nutzen kann man die Leih-Pedelecs per VVS-Mobilpass oder über eine PIN, die auf das Handy geschickt wird. Bis Jahresende soll die Polygo-Card hinzukommen.

„Ökologisch verträglicher Verkehr“

Es handle sich um „ein Schaufensterprojekt“, das in der Bundesrepublik Aufmerksamkeit erlangt habe und schon jetzt vielfach prämiert worden sei. „Das Land Baden-Württemberg will damit zur Pionierregion für nachhaltige Mobilität werden“, sagt Gessler. Die Strategie dahinter laute: wir müssen den Verkehr ökologisch verträglicher machen.

Der Stundentarif für die Pedelec-Nutzung beträgt 2 Euro (für Mobilpasskunden: 1,50 Euro), der Tagestarif 16 Euro (ermäßigt: 12 Euro) und von 18 bis 9 Uhr 2 Euro (ermäßigt: 1,50 Euro). Wer mit eigenem Pedelec kommt, kann es in der Box für 1 Euro (0,50 Euro) bis zu 24 Stunden unterstellen. Es sind zehn Stellplätze vorhanden.