Die Gegner und Befürworter von Straßenumbenennungen stehen sich unversöhnlich gegenüber. Einzig die Carl-Peters-Straße wird jetzt umbenannt. Obwohl sich der Oberbürgermeister für weitere Änderungen stark macht, scheitern die Anträge.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Ludwigsburg - Nur die Tage der Carl-Peters-Straße sind in Ludwigsburg gezählt. Das Sträßchen wird mit dem gleichnamigen Staatsrechtler auch keinen neuen Namenspaten bekommen. Der Name wird schlicht aus dem Straßenverzeichnis gestrichen. Doch nur für diese Umbenennung gab es am Mittwochabend im Gemeinderat eine Mehrheit. Es wird in Ludwigsburg weiter eine Hindenburg-Straße geben. Der Antrag der Verwaltung, die Straße nicht mehr nach dem Wegbereiter des Nationalsozialismus zu benennen, wurde abgelehnt. Ebenso wie neue Namen für die Carl-Diem-, die Adolf-Gesswein-, die Ernst-Heinkel- und die Auguste-Supper-Straße.

 

Noch einmal hatte Simon Karzel, der Leiter des Stadtarchivs, zuvor die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Biografien der Namensgeber vorgetragen. Das bürgerliche Lager aus CDU und Freien Wählern samt Johann Heer (FDP) und Harald Lettrari (Republikaner) wehrte sich dennoch gegen eine Umbenennung von Straßen, die nach Repräsentanten des Nationalsozialismus oder deren Wegbereitern benannt sind.

Pattsituation bei der Abstimmung

Wobei man von einer Mehrheit und Minderheit eigentlich gar nicht sprechen kann. Bei der namentlichen Abstimmung, bei der jeder Rat mit Ja oder Nein antworten musste, herrschte im Fall Hindenburg, Carl Diem und Auguste Supper ein Patt von 20 zu 20 Stimmen. Die Regularien sagen jedoch: damit gilt der Antrag als abgelehnt.

Sehr zum Kummer der Befürworter einer Umbenennung fehlte bei der Abstimmung Elfriede Steinwand (Grüne). Sie ist eine der vehementesten Verfechterinnen eines solchen Weges – verpasste die Sitzung aber wegen einer seit langem geplanten Auslandsreise. Dafür nahm Ingo Schwytz (CDU), der sich seit Monaten im Krankenstand befindet, an der Sitzung teil.