Die Stadt Ludwigsburg hatte am Montag zum „Forum Flüchtlinge“ geladen – und 1000 Bürger sind gekommen. Die Verantwortlichen machten klar, dass sie die Flüchtlinge willkommen heißen, aber Straftätern „klare Kante zeigen“ wollen.

Ludwigsburg - Die Stadt Ludwigsburg hatte am Montag zum „Forum Flüchtlinge“ geladen. Etwa 1000 Bürger sind gekommen – engagierte und besorgte, wie der Oberbürgermeister feststellte. Er wolle „eine neue Qualität des Zusammenlebens“ erreichen, betonte Werner Spec in einer kämpferischen Begrüßungsrede. „Wir müssen die Chancen erfolgreich nutzen und – wenn nötig – Probleme gemeinsam lösen.“ Landrat Rainer Haas machte klar, dass der Landkreis im Jahr 2014 noch 1400 und im vergangenen Jahr bereits 5000 Asylbewerber aufnehmen musste. Die Prognosen für 2016 deuteten auf 8000 Neuankömmlinge hin. Das entspreche einer mittelgroßen Stadt, sagte Landrat Haas. „Dennoch müssen wir diese Menschen aufnehmen und das nicht nur als Verpflichtung ansehen, sondern als Chance.“ Gegenüber Straftätern aber müssten die Behörden „klare Kante“ zeigen. In Landkreis sei die Kriminalität mit der Ankunft der Flüchtlinge zwar angestiegen, sagte der Ludwigsburger Polizeipräsident Frank Rebholz, aber „unterproportional“ zur Menge der Zugewanderten. Zu Schlägereien sei es erst gekommen, als die Kreisbehörde aufgrund der großen Zahl dazu gezwungen war, die Menschen in Sport- und Fabrikhallen unterzubringen. „Machen wir uns nichts vor, das Gesicht Ludwigsburgs wird sich verändern“,sagte Pfarrerin Gisela Vogt. „Aber sorgen wir dafür, dass sie ein freundliches und offenes Gesicht behält.“ (Ein ausführlicher Bericht folgt in der Ausgabe am Donnerstag.)