Die Swiss International School kann auch im kommenden Schuljahr nicht nach Ludwigsburg expandieren – obwohl sich alle Beteiligten eine solche Privatschule in der Stadt wünschen. Aber es fehlt ein geeignetes Gebäude.

Nachrichtenzentrale: Tim Höhn (tim)

Ludwigsburg - Die Pläne der Swiss International School (SIS), zum kommenden Schuljahr 2015/2016 eine zweisprachige Privatschule mitsamt Kindergarten in Ludwigsburg zu eröffnen, haben sich zerschlagen. Wie die SIS-Gesellschaft mitteilt, ist es nicht gelungen, im Stadtgebiet einen geeigneten Standort für das Vorhaben zu finden. „Und selbst wenn sich jetzt schnell eine Lösung auftun würde, hätten wir zu wenig Vorbereitungszeit für einen Start in diesem Herbst“, sagt die SIS-Sprecherin Christina Heinisch.

 

Auch für die Stadt ist dies ein Rückschlag. Immerhin hat die Verwaltungsspitze stets betont, dass sie die Gründung einer Internationalen Schule in Ludwigsburg für sehr wichtig halte – und hat deshalb die SIS intensiv bei der Standortsuche unterstützt. „Das Interesse besteht weiterhin, und zwar auf beiden Seiten“, sagt Alice Weber aus dem Bildungsdezernat im Rathaus. Aber es sei eben nicht ganz einfach, ein passendes Gebäude zu finden.

Tatsächlich läuft die Suche bereits seit mehr als zwei Jahren. Denn nach den ursprünglichen Plänen sollte die SIS schon 2014 starten. Zeitweise hatte die Stadtverwaltung dafür ein Schulgebäude am Campus in der Innnenstadt im Blick, das aber inzwischen nach mehreren Schulrochaden und Umzügen nicht mehr zur Verfügung steht. Danach wurden weitere Objekte geprüft, nicht nur in der City, sondern auch in den umliegenden Stadtteilen, allerdings ohne Erfolg. „Wir werden nun gemeinsam mit der Stadt weiter suchen und hoffen, dass es dann im Schuljahr 2016/2017 klappt“, sagt Heinisch.

Die SIS-Gesellschaft mit Hauptsitz in der Schweiz betreibt weltweit Privatschulen, fünf davon in Deutschland, darunter eine in Fellbach. Der Unterricht ist in Englisch und Deutsch und das Konzept ausgerichtet auf Kinder von internationalen Fachkräften: etwa auf Kinder von Eltern, die aus dem Ausland für eine gewisse Zeit nach Ludwigsburg kommen, um hier zu arbeiten. Oder für Kinder von deutschen Eltern, die einen längeren Auslandsaufenthalt planen.

Die Stadt hilft bei der Standortsuche, weil sie die Internationale Schule für eine sinnvolle Erweiterung des schulischen Angebots hält, hat aber stets betont, dass sie nicht in die Trägerschaft einsteigen wird. Unterstützt wird das Vorhaben von dem Unternehmen Mann und Hummel, auch andere Firmen in Ludwigsburg haben erklärt, dass sie Bedarf für eine solche Privatschule sehen. Grundsätzlich würde diese jedem Kind offen stehen – sofern die Eltern in der Lage sind, mehrere hundert Euro an Gebühren pro Monat aufzubringen. „Zu uns kommen auch Eltern, die es einfach gut finden, dass ihre Kinder zweisprachig aufwachsen“, sagt Heinisch.

Das Konzept jedenfalls ist erfolgreich. Die Fellbacher SIS-Zweigstelle verzeichnet aktuell 333 Kinder und Jugendliche in einem Kindergarten, einer Grundschule und einem Gymnasium. Die Tendenz ist steigend.

In Ludwigsburg soll die SIS anfangs mit einem Kindergarten und einer Grundschule starten, ein Gymnasium könnte, wenn die Schule wächst, später hinzukommen. Bislang seien alle Gebäude, die man angeschaut habe, zu klein, schlecht zugeschnitten oder schlecht erreichbar gewesen, sagt Heinisch. Aufgeben aber werde man nicht. „Wir können uns Ludwigsburg als Standort immer noch sehr gut vorstellen.“