Zwei neue Baustellen auf der Frankfurter Straße in Ludwigsburg bremsen Autofahrer aus. Der wahre Härtetest aber kommt erst nach Ostern.

Ludwigsburg - Auch wenn die Stadt und die Stadtwerke den Beginn von Bauarbeiten auf der Bundesstraße 27 eigens auf die Osterferien gelegt haben, hat das größere Staus nicht verhindert. Die Baustellen sind am Montag eingerichtet worden, und die Polizei hat schon am Dienstagmorgen zwischen 6  und 8 Uhr den ersten großen Stillstand registriert. „Im morgendlichen Berufsverkehr stauten sich die Autos, die in Richtung Ludwigsburger Innenstadt unterwegs waren, bis zur Stadtgrenze Bietigheim-Bissingen zurück“, sagt der Polizeisprecher Peter Widenhorn.

 

Nachmittags habe sich dagegen der Verkehr stadtauswärts gestaut. Dabei habe sich gezeigt, dass die Ampeln ungünstig geschaltet waren, und dass Umleitungsempfehlungen für viele zu spät kamen. So fehlte etwa ein Hinweis darauf, dass ein Abbiegen über die Markgröninger Straße jetzt nicht mehr möglich ist. „Wir haben inzwischen einige Ampelschaltungen verändert, sodass der Verkehrsfluss jetzt besser ist“, sagt Gerald Winkler. Im Übrigen sei es um die Sichtbarkeit von Schildern gegangen. „Auch hier haben wir nachjustiert“, erklärt der Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung. So etwas müsse sich immer erst in der Praxis bewähren.

„Das ganz große Chaos ist ausgeblieben“

Gesperrt sind die Abschnitte zwischen Monreposstraße und Rosenäckerweg sowie zwischen der Markgröninger Straße und der Reuteallee. Und das voraussichtlich bis September. Die Straßen werden aufgerissen, weil die Gasleitungen marode sind und auch Teile der Fahrbahn erneuert werden müssen. Während die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) unter der Erde arbeiten, übernimmt das Tiefbauamt die Instandsetzung des Belags.

„Darum sind wir momentan noch nicht so intensiv eingebunden“, sagt Gerhard Kohler, der Fachbereichsleiter Tiefbau und Grünflächen. „Aber natürlich sind unsere Leute regelmäßig vor Ort.“ Es sei von Anfang an klar gewesen, dass es ohne Stau nicht abgehen werde. Gemessen daran, sei es für die Autofahrer bisher doch eher glimpflich abgegangen – auch wenn das niemanden tröste, der im Stau stecke. Auch Peter Danylak, der Abteilungsleiter Rohre und Stromnetze bei der SWLB, ist froh, dass das ganz große Chaos ausgeblieben sei.

Schleichverkehr über Freiberg

Noch allerdings steht der wahre Härtetest aus: Erst nach dem Ende der Osterferien wird sich zeigen, ob sich die Pendler auf Dauer neue Wege suchen werden, um das Nadelöhr auf der B 27 zu umfahren. Bei der Baustelle an der Friedrichstraße habe das im Vorjahr funktioniert, sagt Winkler.

Das aber ist genau das, wovor die Nachbargemeinden Angst haben. Schon seit Montag hat Peter Müller, der Leiter des Ordnungsamts in Freiberg, auffällig viele Autos gesichtet, die entlang der alten Bahnlinie durch den Ort fahren, um so nach Hoheneck zu gelangen. „Das sind vermutlich Ortskundige“, sagt Müller. Bedenklich werde es spätestens, wenn die Engstelle an der Kreuzung von Bahnhofs- und Stuttgarter Straße noch stärker belastet wird und dann mehr und mehr Freiberger Wohngebiete in Mitleidenschaft gezogen werden.