Der Schlossverwalter Stephan Hurst stellt seinProgramm für die neue Saison vor. Die Rahmenbedingen stimmen, denn das Themenjahr Barock, das die Staatlichen Schlösser und Gärten ausgerufen haben, wird im Residenzschloss am 26. April eröffnet.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Ludwigsburg - Themenjahre, ein erweitertes Kinderprogramm und ein neuer Pächter für die Schlossklause – das sind Neuerungen, mit denen Stephan Hurst, der Ludwigsburger Schlossverwalter, in die neue Saison geht. Umbruch, Aufbruch – und jetzt kommt das Durchstarten, so beschreibt Michal Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG) und Hursts Chef, bei der Programmvorstellung die Lage im Ludwigsburger Barockschloss.

 

Hurst, der vor anderthalb Jahren die Nachfolge von Ulrich Krüger angetreten hat, habe die Zeit gebraucht, um die Weichen neu zu stellen im „Charlottenburg des Großraums Stuttgart“, wie Hörrmann das Schloss vor den Toren der Landeshauptstadt metapherreich umschreibt. Auch das Favorite-Schloss wird nach dem Auszug des SWR-Nachtcafés neu belebt werden. So sollen dort standesamtliche Trauungen, Ausstellungen und Konzerte stattfinden.

Neuer Pächter für die Schlossklause

Bereits am 13. März wird Marco Bissoli als neuer Pächter die Schlossklause wiedereröffnen. Der Betreiber des auf der anderen Seite der Schlossstraße gelegenen Gaststätte „Waldhorns“ will dem Café eine neue Ausrichtung geben. Die Gastronomie, so betont Hörrmann sei wichtig für Besucher, für die zum Geschichtserlebnis mit Eventkultur auch die Möglichkeit gehöre, in Ruhe einen Kaffee zu trinken. „Besucher wollen etwas erleben“, so Hörrmann. Ihre Zahl habe sich im Ludwigsburger Schloss bei etwa 300 000 pro Jahr eingependelt. Insgesamt haben die 16 Schlösser und Burgen, die unter der Verwaltung der SSG stehen, einen Besucherzuwachs von 2,9 Millionen im Jahr 2008 auf 3,7 Millionen im vergangenen Jahr zu verzeichnen.

Im Reigen der neu geplanten Themenjahre, welche die Schlösser- und Gärtenverwaltung für die kommenden Jahre ausgerufen hat, kommt dem Ludwigsburger Schloss gleich 2015 eine herausragende Bedeutung zu. Denn das Thema heißt Barock. In Ludwigsburg soll die Inszenierung der fürstlichen württembergischen Macht gezeigt werden. „Dafür steht das Schloss mit seiner Gesamtanlage“, sagt Karin Stober, die Projektleiterin dieser Reihe. Am 26. April wird das erste Themenjahr deshalb auch in Ludwigsburg mit einem „Barocken Sonntag“ eröffnet. Die Schlossklause kocht extra ein Essen aus der Zeit. „Sie können dem Koch dabei über die Schulter schauen“, verspricht Hurst. Maaike van Rijn und Katharina Küster-Heise, die beiden Kuratorinnen von Mode- und Keramikmuseum, werden durch ihre Ausstellungen führen. Zum Schlosserlebnistag am 21. Juni gibt sich das Schloss ganz in Weiß.

Das Schloss in Lego

Das Kinderreich, also das Angebot für Kinder, nimmt die Führungen für Jungs nun fest ins Programm. „Sie sind stark bewegungsorientiert“, sagt Hurst. Auf den Sog der Legosteine setzt er vom 28. März an in der Ausstellung „Faszination Lego“. Einen Teil des Schlosses haben die Ulmer Klötzlebauer schon in Lego nachgebaut.