Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Der Trupp tut es nicht zum ersten Mal. Der Einsatz bei den Musikern ist Routine. Die THW-Helfer bauen in der Abendsonne drei schwimmende Inseln, von denen das Feuerwerk Samstagnacht abgeschossen wird. Drei Boote dienen als Ponton, auf die der Aufbau kommt. Am Ende des Abends werden die Einsatzkräfte die Plattformen mit ihrem Boot noch an deren endgültige Standorte ziehen. Am Samstag sitzen sie im Publikum. Wenn alles vorbei ist, werden sie ihre Legobauwerke wieder in ihre Einzelteile zerlegen. Gut war’s – bis zum nächsten Jahr.

 

Am Donnerstagabend hatten die jungen Musiker des Orchesters des Goethegymnasiums die letzte Probe vor ihrem großen Auftritt. „Das Konzert sorgt schon für eine gewisse Anspannung“, sagt zurückhaltend der Dirigent und Musiklehrer Benedikt Vennefrohne. Jetzt trennt die jungen Musiker nur noch der Soundcheck am Samstagnachmittag von ihrem Auftritt. Um 13 Uhr fährt der Shuttlebus am Omnibusbahnhof ab. Auf der Festspielbühne wird dann jeder Musiker respektive sein Instrument verkabelt. „Danach kann sich keiner mehr verstecken“, sagt Vennefrohne. Um 20 Uhr wird das Orchester des Ludwigsburger Goethegymnasiums dann das 21. Klassik-Open-Air eröffnen. Zum dritten Mal treten die 48 Schüler als Vorgruppe des Festspielorchesters auf, wie es der Festspielintendant Thomas Wördehoff durchaus respektvoll ausdrückt. Auch Vennefrohne kann mit dieser Zuschreibung gut leben. „Wenige Schulorchester haben die Möglichkeit, vor einem so großen Publikum zu spielen“, sagt er. Das Goethegymnasium hat eine Bildungspartnerschaft mit den Schlossfestspielen. 30 Minuten Spielzeit gibt ihnen das Programm. Den Inhalt bestimmen sie. Sie spielen, was sie das Jahr über geprobt und erst vor kurzer Zeit in Lübeck aufgeführt haben: Volkslieder von Anatoli Ljadow etwa und den Marsch „Pomp und Circumstances“ von Edward Elgar. „Das passt zu einer großen Veranstaltung“, sagt Vennefrohne. Weil das Schulorchester gerade keinen Harfenspieler hat, wird die Harfenistin des Festspielorchesters aushelfen. Ebenso wie der Kontrabassist, der ihnen auch fehlt.