Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Ob sich diese ehrgeizigen Pläne auch so umsetzen lassen, hängt nun von den politischen Mehrheiten im Gemeinderat ab. Zwar ist vieles in Workshops und an Runden Tischen unter der Beteiligung von Gemeinderäten, Bauträgern, Mieterverein, Haus und Grund sowie den Trägern der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in den vergangenen fast anderthalb Jahren immer wieder diskutiert worden; die Debatte über die Bebauungsplanvarianten für das Gebiet Sonnenberg Süd-West, wie sie am Donnerstag im Bauausschuss geführt worden ist, gibt jedoch wenig Anlass zu glauben, es sei durch die Gespräche auch ein Konsens erzielt worden.

 

Vehement wehrten sich die Sprecher von CDU und Freien Wählern gegen die Verwaltungspläne. Diese sahen ursprünglich vor, statt der einmal geplanten 21 Reihen- und Doppelhäuser nun sechs Mehrfamilienhäuser mit 44 Miet- und 19 Eigentumswohnungen zu bauen. Nach Protesten der Bürgerinitiative „Wir sagen Nein zur Verdichtung am Sonnenberg“ modifizierte die Verwaltung ihre Pläne bereits und schlägt nun den Bau von sogenannten mehrgeschossigen Punkt- statt der Mehrfamilienhäuser vor.

Um eine weitere Grünfläche zu schaffen, fordert die Bürgerinitiative die Verschiebung eines jener Punkthäuser. Diesem Vorschlag schlossen sich Reinhold Noz (CDU) und Andreas Rothacker (Freie Wähler) an. Letzterer sprach gar von einem Entgegenkommen der Bürgerinitiative. Noz betonte, dass man sich für den Sonnenberg darauf verständigt habe, hochwertiges Wohnen zu ermöglichen. Margit Liepins (SPD) hingegen machte deutlich, dass ihre Fraktion auch das ursprüngliche Konzept der Mehrfamilienhäuser mittragen könne. Ähnlich formulierte es Christine Knoß für die Grünen. Beide Fraktionen legten ein klares Bekenntnis zur Nachverdichtung ab.

Spwc spricht von Egoismus

Angesicht der Tatsache, dass die ursprünglich geplanten Reihenhäuser die gleichen Maße wie die Mehrfamilienhäuser gehabt hätten, fasste der Stadtplaner Martin Kurt die Diskussion folgendermaßen zusammen: „Es geht hier nicht um Verdichtung. In der Diskussion geht es vielmehr darum, welche Wohnform wir hier haben wollen.“ Werner Spec wurde deutlicher, als er angesichts der Wohnungsnot von einem „unglaublichen Egoismus saturierter Gruppen“ sprach.