Verein
Der erste Tafelladen ist 1993 in Berlin eröffnet worden. Die Idee: Der Verein sammelt Lebensmittel, die an der Grenze zum Verfallsdatum sind, und verteilt sie gegen einen symbolischen Geldbetrag an Bedürftige. Inzwischen gibt es bundesweit 919 Initiativen. Da viele Gruppen mehrere Ausgabestellen unterhalten, gibt es 4000 Läden für Arme. In Baden-Württemberg gibt es 145 Tafeln mit 195 Ausgabestellen. Ohne Ehrenamtliche wäre die Arbeit nicht zu leisten. In der Republik stellen sich regelmäßig 60 000 Personen in diesen Dienst, bei der Ludwigstafel sind es 200.

 

Interimslösung
Die meisten Tafelläden im Kreis Ludwigsburg sind vor zehn bis 15 Jahren initiiert worden. Zur Gründungsidee gehörte die Vorläufigkeit: Innerhalb von fünf Jahren sollten sie überflüssig geworden sein. Daraus ist nichts geworden. Der Ditzinger Tafelladen hat im vergangenen Jahr 15-jähriges Bestehen gefeiert, der Ludwigsburger vor vier Wochen. Zur Ludwigstafel mit der Hauptstelle in der Lindenstraße gehören die Ausgabestellen in Kornwestheim und den Stadtteilen Eglosheim und Grünbühl. Die Tafel in Bietigheim-Bissingen besteht seit zehn Jahren.

Berechtigung
Die Bedürftigen müssen einen Berechtigungsschein vorweisen. Den stellen Diakonie, Rotes Kreuz oder Caritas aus. Der Verein ist unabhängig und arbeitet ohne Absicherung. Anders als bei anderen sozialen Einrichtungen, gibt es bei den Tafeln niemanden, der ein Defizit ausgleicht; sie sind komplett auf Spenden angewiesen.