Sport: Joachim Klumpp (ump)
Wie findet man denn immer wieder neue Spieler, die ins Team passen?
Von Etat her sind wir begrenzt. Jeder Spieler, der hier groß aufspielt, wird wahrscheinlich nicht zu halten sein. Wir sind bekannt als Sprungbrett für eine Karriere, wie bei Royce O’Neale oder Jack Cooley (die den Weg in die NBA geschafft haben, d. Red.), das ist aber vollkommen in Ordnung. Die Spieler wissen, dass wir hier einen ehrgeizigen Trainerstab und Verein haben. Geld ist also nicht der Grund, warum sie hierher kommen. Deshalb werden wir auch nächste Saison wahrscheinlich wieder eine neue Mannschaft haben.
Haben Sie nicht die Sorge, dass auch mal ein Knick kommt?
Als Coach sieht man immer mit einem Auge, was falsch laufen könnte. Man muss realistisch sein und sogar ein bisschen pessimistisch, aber nicht paranoid. Ich bin seit 20 Jahren im Trainergeschäft. Wie in jeder Sportart kann viel passieren, auch Verletzungen – wie jetzt bei Justin Sears, das ist bitter. Aber ich glaube, 90 Prozent hat mit Einstellung und Arbeit zu tun. Deswegen bin ich sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir haben keine Angst vor Konflikten oder Spielerwechseln.
Was macht den Reiz der Bundesliga aus?
Zunächst einmal, ist das eine Topliga. Dann fühlt sich meine Familie sehr wohl hier. Deutschland ist ein schönes Land – ich weiß gar nicht, ob es überhaupt ein besseres gibt. Hier gibt es Frieden und eine sehr offene Gesellschaft, das ist auch optimal für Spieler aus verschiedenen Ländern. Ich habe Angebote gehabt aus China, Russland, war lange in Japan, aber ich fühle mich heimisch hier.
Die Überlegung in die USA zurückzugehen gibt es also nicht?
Für andere vielleicht, für mich nicht. Es gibt privat keine Grund, Deutschland zu verlassen; und es gibt sportlich keinen Grund, Ludwigsburg zu verlassen.