Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung gibt es im Clan der Porsches und Piëchs unterschiedliche Vorstellungen, ob der Autobauer die stürmische Expansion der vergangenen Jahre erst einmal verdauen oder als Gewinnmaschine des VW-Konzerns weiter Vollgas geben soll. Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche zählt zu den Bremsern. Er will den hohen Wert der Nobelmarke bewahren und befürchtet dem Vernehmen nach, dass die Marke bei einem zu starken Wachstum überdehnt werden und Schaden nehmen könnte. Der VW-Konzern dagegen ist auf einen zweiten großen Gewinnbringer neben Audi angewiesen, weil die Konzernmarke VW nicht nur auf dem US-Markt schwächelt. Porsche-Vorstandschef Müller betonte, dass Porsche trotz des Wachstums ein Hersteller sehr exklusiver Autos bleibe. Nur zwei bis drei von 1000 Autos, die weltweit verkauft würden, entfielen auf die Marke Porsche. Zwar sei der Marktanteil in Metropolen wie New York oder London höher, doch gebe es hier auch mehr Fünf-Sterne-Hotels, sagte Müller mit Blick auf eine besonders kaufkräftige Kundschaft.

 

Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich versuchte den Stuttgarter Autobauer zu bezirzen, sein Engagement in Leipzig auszuweiten. „Porsche und Leipzig passen hervorragend zusammen“, sagte Tillich. Wenn sächsische Ingenieurs- und Fertigungskunst auf Innovationen von Porsche stießen, so der Ministerpräsident, „erblicken hervorragende Autos das Licht der Welt“. Die sächsische Staatsregierung werde alles dafür tun, damit Porsche sich in Leipzig wohlfühle und erfolgreich arbeiten könne, versprach Tillich. Er hofft darauf, dass das Porsche-Werk in einer nicht allzu fernen Zukunft erneut erweitert werde.