Sie haben in Miniröcken Bierbänke geschleppt und die Wände mit Herzchen dekoriert: Jetzt kann nichts mehr schiefgehen – und die Mädchen kommen zum Flohmarkt.
Stuttgart - Am Samstag wird die Ex-Mercedes-Benz-Niederlassung von über 3.000 (!) kaufwütigen Mädchen gestürmt. Bei einer solch unfassbaren Menge an entfesselten Fashiongirls bekommt man es leicht mit der Angst zu tun. Schließlich handelt es sich immerhin um fast ein Drittel der Zuschauermenge vom New-Kids-on-the-Block- und Backstreet-Boys-Konzert in der Schleyer-Halle am vergangenen Wochenende.
Wahrscheinlich wird es auch inhaltlich eine Schnittmenge bei beiden Zielgruppen geben, mal sehen, wie viele Damen am Samstag in der Boyfriend-Jeans und im Boygroup-Shirt in der Türlenstraße aufschlagen werden. Robbie-Williams-artige-Hysterie wird es auf unserem Flohmarkt in jedem Fall geben und jede Menge Jubelschreie beim erfolgreichen Schnäppchenkauf: 3-2-1: Kreisch! Wir sind außerdem gespannt, wie viele Jungs sich zur Veranstaltung trauen. Auf Facebook schließen sich schon die ersten männlichen Hippster zusammen, Motto: „Sollen wir morgen Mädels gucken gehen?“
Die letzten Tage vor dem eigentlichen Event waren wie immer so stressig wie ein Vorweihnachtssamstag in der Outletcity Metzingen. Mit großer Freude schmeißen wir etwa die vor Monaten geplante Wundertütenaktion über Bord oder stellen den gesamten Ablauf drei Tage vor dem Tag der Frau einfach komplett um.
Der aufwendige Standplan, bei dem man es natürlich jedem Recht machen muss, ist wie immer erst auf den letzten Drücker fertig geworden: Der Plan ist das Herzstück der Vorbereitung. Wer steht wo, wie viele Tische passen in den jeweiligen Bereich, wie stellt man die Stände am besten, damit sich die Mädels nicht gegenseitig ihre Highheels in die Füße rammen? Das ist zum Glück vollbracht. Am Freitag sind wir bereits in den heiligen Hallen und schleppen ganz undamenhaft Biertische, bis der Minirock wackelt.
Eingetanzt wird auf der Pre-Show-Party im Zwölfzehn
Um die Halle noch etwas mädchenhafter zu gestalten, schmücken wir die Wände und Säulen mit Herzen. So viel Romantik muss schon sein: Es soll schließlich ein Tag für uns Mädchen sein – da muss alles passen.
Am Freitagabend wird dann das Mädchenflohmarkt-Wochenende im Zwölfzehn auf unserer Pre-Show-Party eingetanzt. Allzu lange darf aber nicht gefeiert werden, da am großen Tag der Wecker bereits unbarmherzig früh klingelt.
Regen haben wir übrigens abbestellt, Petrus ist ein alter Styler-Kumpel von uns, und selbst wenn es ein wenig nieselt, ignorieren wir das einfach, da der größte Teil der Veranstaltung ohnehin überdacht ist. Wir freuen uns auf jeden Fall wie kleine Mädchen, die zum ersten Mal ohne Mama einkaufen gehen dürfen! Das wird ein lagerfeldesker fünfter Mädchenflohmarkt – die berühmteste Altkleidersammlung der Stadt eben.
Das nächste Event wollen wir noch in diesem Jahr veranstalten – bitte drückt die Daumen, dass uns die Ex-Mercedes-Benz-Niederlassung noch ein Weilchen erhalten bleibt. Falls nicht, nehmen wir ab jetzt Vorschläge für eine andere Location an. Vielleicht tatsächlich die Schleyer-Halle, damit wir beim nächsten Mal noch mehr hysterische Damen glücklich machen können?