Die Oberriexinger Schauspielgruppe Theater unter der Dauseck sucht Mitspieler für ihr neues Stück „Schwabenaufstand“, das in der alten Ziegelei in Markgröningen aufgeführt werden soll. Am Samstag können Interessierte sich darüber informieren.

Markgröningen - Die Aktiven sind gefragt – in jeglicher Hinsicht. So ist das Theater unter der Dauseck auf der Suche nach Mitspielern für sein neues Stück in der ehemaligen Ziegelei in Markgröningen. Und das Publikum sollte bei den Aufführungen im Sommer einen gewissen Aktivitätsdrang mitbringen. Denn die Aufführung „Schwabenaufstand“ der Oberriexinger Theatergruppe soll eine ungewöhnliche Präsentation werden. Am Samstagnachmittag wird das Konzept für Interessierte und potenzielle Mitspieler vorgestellt.

 

Fest steht zwar noch nichts. Doch die Autorin des Theaterstücks, Barbara Schüßler, hofft, dass die Regie ihre Anregungen aufnimmt und umsetzt. Sie stellt sich keine durchgängige Präsentation vor, sondern verschiedene Episoden, die zum Teil gleichzeitig laufen sollen. „Die Idee ist, dass der Zuschauer nicht nur konsumiert, sondern zwischen parallel gespielten kleinen Stücken auswählen muss“, sagt sie. Aber auch von den Schauspielern verlangt Schüßler Flexibilität: Sie hätte gern, dass diese während des Spiels von einer in die andere Szene wechseln. So könnten die Zuschauer beispielsweise etwa einer Figur von Anfang bis Ende folgen, anstatt die jeweilige Szene vollständig anzuschauen.

Thema sind Schwabenaufstände jeglicher Art

Inhaltlich soll es um Aufstände jeglicher Art im Schwabenland gehen – angefangen vom Bauernaufstand „Armer Konrad“ im 16. Jahrhundert bis zum Widerstand gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 heute. „Normalerweise sind die Schwaben ja eher gediegen und brav“, sagt Schüßler. Gerade deshalb gehe es ihr darum, möglichst viele Anlässe zu zeigen, in denen sich das Volk aus dem Südwesten gegen herrschende Strukturen gewehrt hat. Zu den Aufständischen zählt sie auch Persönlichkeiten wie die sozialistische Frauenrechtlerin Clara Zetkin, die Widerstandskämpferin Lina Haag oder den als Remstal-Rebell bekannten Bürgerrechtler Helmut Palmer.

Mitmachen könne prinzipiell jeder, sagt Bernd Schlegel, der Vorsitzende des Theatervereins. Ein Casting gebe es nicht: „Das Wichtigste ist, dass man ganz viel Leidenschaft und Zeit mitbringt“, sagt Schlegel. Denn die Vorbereitung auf die Aufführung sei sehr aufwendig. Immerhin habe das Theater unter der Dauseck auch einen hohen Anspruch. Schon seit Jahren arbeite die Gruppe stets mit einer professionellen Leitungstruppe zusammen: Von der Regie über die Ausstattung bis hin zur Technik werde alles von Profis begleitet.

Die Pfingstferien sind Pflicht

Ende März, Anfang April wolle man mit zunächst ein bis drei Proben pro Woche beginnen, Richtung Premiere im Juli steigere sich das Pensum dann sukzessive. Ganz wichtig seien auch die Pfingstferien: „Die sind Pflicht“, sagt Schlegel. Wer da keine Zeit habe, brauche eigentlich gar nicht einzusteigen. Sorgen wegen mangelnder Erfahrung hingegen müsse sich niemand machen: Auch Anfänger, die es sich zunächst nicht zutrauten, wüchsen oft hervorragend in ihre Rolle hinein.