Der gewaltsame Tod des sechsjährigen Joel im September vorigen Jahres hatte bundesweit schockiert. Nun ist ein Jugendlicher wegen Mordes verurteilt worden. Das hilft nach eigener Aussage Joels Eltern.

Die Eltern des getöteten sechsjährigen Joel aus Pragsdorf bei Neubrandenburg haben auf die Verurteilung eines 15-Jährigen wegen Mordes reagiert. „Wir sind sehr zufrieden, dass wirklich Mord drinsteht“, sagte Joels Vater am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur nach dem Urteil des Landgerichts Neubrandenburg. Der zum Tatzeitpunkt 14-Jährige wurde zu einer Jugendstrafe von sieben Jahren und neun Monaten verurteilt. 

 

Angesichts des Jugendstrafrechts habe man zeitweilig mit einer deutlich geringeren Strafe gerechnet, sagte Joels Vater. Der Fall lasse sich durch das Mordurteil auch besser Joels Geschwistern erklären. „Du kannst erstmal deinen Kindern erklären, dass wir wirklich jetzt eine Verurteilung wegen Mord haben.“ Der Begriff sei Kindern klarer als etwa Totschlag.

Eltern sind froh um Ende des Prozesses

„Wir müssen sehen, was die Zeit bringt.“ Es sei erst einmal schön, dass der Prozess vorbei sei, sagte der Vater. Man werde schauen, wie es im Umgang mit der Gewalttat mit professioneller Hilfe weitergehe. „Ob man damit eines Tages irgendwie lernt zu leben.“

Das Gericht in Mecklenburg-Vorpommern sah es als erwiesen an, dass der nun Verurteilte im September vergangenen Jahres bei einem Bolzplatz in Pragsdorf auf Joel eingestochen hat. Ursprünglich war er wegen Totschlags angeklagt. Er hat die Tat laut Gericht im nicht öffentlichen Prozess gestanden.