Ernährungs-App und Kühlschrank-Software: Zum Semesterende haben Studenten der Hochschule der Medien ihre Projektarbeiten präsentiert.  

Stuttgart - Wie sieht die perfekte Mahlzeit für einen Veganer aus? Wie plant man am besten die nächste Urlaubsreise? Und: Wird unsere Welt durch das Internet, soziale Netzwerke und die dauernde mobile Erreichbarkeit von einer menschlichen zu einer automatisierten Umgebung? Diese und ähnliche Fragen haben Studenten der Stuttgarter Hochschule der Medien (HdM) in Filmen, Radiobeiträgen, Installationen und interaktiven Arbeiten thematisiert. Im Laufe des vergangenen Sommersemesters sind so insgesamt 80 Medienprojekte entstanden. Am Donnerstagabend wurden sie bei der Medianight, die zweimal pro Jahr jeweils am Semesterende stattfindet, der Öffentlichkeit präsentiert.

 

Neben künstlerischen Videofilmen stellten Studenten des Master-Studiengangs Elektronische Medien in einem Radiobeitrag die Lebensweise von Veganern vor. Dabei gaben sie Einblicke in die vegane Ernährung und lieferten Tipps zur Partnersuche für vegan lebende Menschen. Die Ernährungsberatungs-App für Mobiltelefone von Studierenden der Medieninformatik kann indes direkt im Supermarkt die Nährwertdaten von Lebensmitteln abfragen und diese mit Hilfe einer sogenannten Ernährungsampel bewerten.

Dafür, dass die gekauften Lebensmittel nicht mehr zu lange im Kühlschrank bleiben und verderben, sorgt die Handyanwendung "Fridgo" des Studiengangs Mobile Medien. Damit ist es möglich, Produkte über den Barcode einzuscannen und zu verwalten. So warnt die Software den Nutzer automatisch, wenn ein Produkt im Kühlschrank sein Ablaufdatum erreicht. Außerdem sind die Temperatur und der Stromverbrauch des Kühlschranks einzusehen.

Ist die technologisierte Welt noch menschlich?

Studenten der Studiengänge Medienwirtschaft und Audiovisuelle Medien gingen in ihrem Projekt der Frage auf den Grund, ob unsere heutige technologisierte Welt überhaupt noch eine menschliche ist. So zeigten sie in der Medieninstallation "humanoised" mit Plakaten, Videos und Handygeräuschen die Allgegenwart von Internet und modernen Technologien auf. "Der Gedanke bei dieser Installation war, dass wir ständig von Medien umgeben sind. Kaum vergessen wir mal unser Handy oder haben keinen Internetzugang, werden wir schon unsicher", erklärte Clara Ketterer, die im vierten Semester Audiovisuelle Medien studiert und "humanoised" mitentwickelt hat. "Mit dem Projekt wollen wir die Frage aufwerfen, wer wichtiger ist: mein menschliches oder mein virtuelles Ich?" Mit weit weniger philosophischen Fragen beschäftigten sich die Informationsdesigner der HdM. Sie zeigten, wie man Urlaubsreisenden die Orientierung und den Aufenthalt am Flughafen erleichtern kann: nämlich mit einem individuellen Flughafenwegweiser, der direkt auf das Handy geladen wird.

Auch die Wartezeit am Flughafen wird damit verkürzt. Denn mit Hilfe der Software kann der Nutzer über eine Gestensteuerung digitale Kunstwerke am Flughafengate erschaffen.

Ein weiteres Highlight der Medianight war die Videoproduktion von Marcel Hampel und Christoph Kalck, die beide Audiovisuelle Medien studieren. Sie zeigten einen experimentellen Dokumentarfilm über das Stuttgarter Frühlingsfest. Dazu setzten sie mehr als 200000 Einzelfotos des Rummelplatztreibens zusammen, um durch das Aneinanderreihen der Bilder einen faszinierenden Zeitraffereffekt zu kreieren.