Beulenpest Bei der anscheinend häufigsten Form der Infektion beißt ein Floh das Opfer und überträgt dabei das Pestbakterium, das sich in der Umgebung rasch vermehrt. Die Lymphknoten und Lymphgefäße in der Nähe der Bissstelle schwellen dabei zu Beulen an – daher der Name Beulenpest. Diese Beulen haben bis zu zehn Zentimeter Durchmesser und schmerzen höllisch. Innere Blutungen färben sie blauschwarz.

Pestsepsis So nennen Ärzte die Form der Infektion, bei der das Pestbakterium aus Pestbeulen oder über offene Wunden in die Blutbahn gelangt und sich dort vermehrt. Dabei sammeln sich die Erreger unter anderem in den gut durchbluteten Zahnwurzeln, aus denen ihr Erbgut unter Umständen noch Jahrhunderte nach dem Tod isoliert und untersucht werden kann – so wie bei den Opfern in Ellwangen. Unbehandelt führt die Pestsepsis sehr schnell zum Tod.

Behandlung Die Infektion wird heute mit Antibiotika behandelt, was aber nur dann Erfolg hat, wenn die Bekämpfung rasch erfolgt. Seit dem Mittelalter versuchten Ärzte und Behörden, die Übertragung des Erregers mit Quarantäne zu verhindern: Die Infizierten werden isoliert und können so den Erreger, der außerhalb des Körpers nicht lange überlebt, nicht weitergeben. Solche Quarantäne-Vorschriften gelten in Mitteleuropa heute neben der Pest auch noch für hämorrhagische Fieber-Erkrankungen wie Ebola oder Lassa.