Wahrscheinlich von Silvio Berlusconi. Wobei der frühere italienische Ministerpräsidentendarsteller wenigstens jener Klartextsprecher war, als welcher sich KT immer drapiert. Auf seiner neuesten CD mit selbst vertextbausteinten Liebesliedern, die er vom neapolitanischen Volksbarden Mariano Apicella hat einknödeln lassen, dichtet Berlusconi: "Wenn die Welt einstürzt, ist die Welt immer noch da." Fabelhaft - auch wenn der ARD-Hörfunkkorrespondent Stefan Troendle da neulich kritisch anmerkte: "Man ahnt, warum der jüngst zurückgetretene Cavaliere nach seiner Musikerkarriere auf Kreuzfahrtschiffen entschied, in die Politik zu gehen: als Songtexter wäre er vermutlich verhungert." Immer diese Gemeinheiten!

 

Was hat der Mann nicht alles für Italien getan! Die römische Justiz muss ihm auf Jahrzehnte hinaus dankbar sein für die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, zu denen der Mailänder den Richtern, Anwälten und Staatsanwälten in völliger Selbstverleugnung verholfen hat. Glaubt wirklich jemand, der Mann hätte freiwillig 17 Prozesse in 20 Jahren gegen sich führen lassen und dann auch noch wegen so unappetitlicher und an den transplantierten Haaren herbeigezogener Sachen wie Korruption, Bilanzfälschung, Meineid, Richterbestechung, Steuerhinterziehung und so weiter und so forza? Alles für Bella Italia!

Genau wie die Sexpartys mit Minderjährigen - so hatten Ruby und Co. wenigstens ein Bungabungalowdach überm prallen, äh, Kopf! Der Dank? Missgunst! Deshalb sagt der 75-Jährige, der auch als Don Phallusconi veräppelt wird: "Ich verlasse dieses Scheißland, bei dem ich kotzen könnte." Geht man so mit jemandem um, der als "Jesus Christus der Politik" bezeichnet wurde (okay, von sich selbst)? Mit jemandem, der sagt: "Keiner meiner Minister ist so gut bestückt wie ich?" Gegenfrage: wie sonst?