Ein blasser junger Mann legt den Finger in die Wunde der digitalen Gesellschaft. Michael Maurer, stellvertretender StZ-Chefredakteur, ist ihm dankbar.
Seine Enthüllungen zeigten, dass sich Abhörexperten aller Art aus dem riesigen Haufen weltweit verfügbarer Daten nach Lust und Laune bedienen, wie der Bär aus dem Honigtopf. Weder Freund noch Feind, weder EU-Vertretung noch Bundeskanzler-Handy wird ausgespart. „Ich möchte nicht in einer Welt leben, in der alles, was ich tue und sage, aufgezeichnet wird“, sagte Edward Snowden zwar, um seine Motive beim Verrat der Spähmethoden erklären, doch genau diese Befürchtung wurde durch seine Aussagen zur Gewissheit. Es ist Snowdens Verdienst, dass er uns die Augen geöffnet hat. Die Frage, wie wir uns wirksam schützen können, bleibt aber einstweilen offen.