Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

So marschierte Nadal in Paris in seinen sieben Spielen ohne jeden Satzverlust durch das Turnier, seine French-Open-Karrierebilanz liegt jetzt bei 79:2 Siegen. Mit 6915 Punkten liegt Nadal in der Jahreswertung 2017 auf dem ersten Platz, dahinter folgt – trotz seiner selbst auferlegten, siebenwöchigen Trainingspause – mit 4091 Punkten Roger Federer auf dem zweiten Platz. Weil Novak Djokovic stark und Andy Murray leicht schwächeln, drängt sich verstärkt der Eindruck auf: so gut wie Nadal und Federer, die über die Jahre ein freundschaftliches Konkurrenzverhältnis entwickelt haben, kann es derzeit keiner.

 

„Rafa hat durch den Paris-Sieg natürlich viel Selbstvertrauen mit Blick auf Wimbledon“, sagt Federer – und muss grinsen: „Aber das kennen wir ja schon. Das ist ja jetzt zum zehnten Mal so.“ Natürlich ist der Schweizer Matador, der mit Pete Sampras die ewige Siegerliste in Wimbledon mit jeweils sieben Siegen in der modernen Profi-Ära anführt, auf Rasen im Vergleich zu Nadal der Favorit. „Der achte Wimbledon-Erfolg ist mein großes Ziel“, sagt Federer, der damit erneut Tennis-Geschichte schreiben würde: „Das hat sich durch Rafas Erfolg von Paris nicht verändert.“

Um gut in den sogenannten Wimbledon-Swing hinein zu kommen, findet Federer in Stuttgart optimale Bedingungen vor. „Ich bin topfit und guten Mutes, dass ich hier gutes Tennis spielen werde“, sagt Federer, der als aktuelle Nummer fünf der Welt die Setzliste auf dem Killesberg anführt. In der ersten Runde hat der 35-Jährige ein Freilos, im Achtelfinale am Mittwoch könnte es dann zum spannenden Duell mit Tommy Haas kommen, sollte der sein Auftaktspiel an diesem Dienstag gegen den Franzosen Pierre-Hugues Herbert gewinnen. „Ich würde mich freuen“, sagt Federer, „denn Tommy ist ein guter Freund.“