First Ladies stehen in den USA immer im Rampenlicht. Michelle Obama ist da keine Ausnahme. Seit Jackie Kennedy brachte keine Präsidentengattin mehr Glamour ins Weiße Haus. Doch Michelle Obama will mehr als schmückendes Beiwerk sein.

First Ladies stehen in den USA immer im Rampenlicht. Michelle Obama ist da keine Ausnahme. Seit Jackie Kennedy brachte keine Präsidentengattin mehr Glamour ins Weiße Haus. Doch Michelle Obama will mehr als schmückendes Beiwerk sein.

 

Washington - Wird Michelle Obama an ihrem 50. Geburtstag an diesem Freitag gegen ihre eigenen Ernährungsregeln verstoßen und sich einen Kuchen mit jeder Menge Zuckerglasur und Sahnecreme gönnen? Diese Frage stellen sich viele Amerikaner, denn die First Lady der USA ist bekannt für ihre Vorliebe für gesunde und kalorienarme Ernährung. "Ich achte nicht panisch darauf, was ich esse, aber ich stelle sicher, dass ich Obst und Gemüse esse", sagte sie in einem Interview mit "People", dessen komplette Fassung am Freitag erscheint. "Und wie jeder weiß, mache ich Sport."

Wie die meisten Ehefrauen der Präsidenten steht Michelle Obama im Schatten ihres Mannes. Doch die Anwältin und ehemalige Vizepräsidentin der Universität von Chicago hat viele Anliegen, für die die First Lady immer wieder im Licht der Öffentlichkeit steht.

Küchengarten im Weißen Haus

Das für sie wohl wichtigste ist der Kampf gegen Fettleibigkeit bei Kindern. Ihre Initiative "Let's Move" (deutsch etwa: Bewegen wir uns!) versucht die Menschen dazu zu motivieren, mehr Sport zu treiben und mehr frisches Obst und Gemüse zu essen. Aus diesem Grund pflanzte sie auch ihren eigenen Küchengarten im Weißen Haus.

2012 - mitten im Wahlkampf um die Wiederwahl ihres Mannes, gab sie ein Buch über den Garten heraus. "American Grown", mit Michelle Obama mit einem Korb voller frischem Gemüse auf dem Titelbild, wurde zum Bestseller.

Die First Lady unterstützt auch die Familien von US-Soldaten. "Versprechen wir, unseren Männern und Frauen in Uniform so zu dienen, wie sie es auch für uns tun", twitterte sie etwa am 1. Januar auf @FLOTUS, ihrem offiziellen Twitter-Account. FLOTUS steht für "First Lady of the United States". Auch will sie Frauen helfen, Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen.

Vorbild für Millionen schwarzer Frauen

Michelle Obama gilt als Vorbild für viele schwarze Amerikanerinnen. Obama als First Lady habe eine in der Geschichte einzigartige Rolle, schrieb etwa die schwarze Autorin Sophia A. Nelson im vergangenen Jahr. "Sie ist die Erste." Michelle Obama im Weißen Haus sei die Erfüllung der Hoffnungen und Träume von Millionen von Afroamerikanerinnen. "Endlich wohnt jemand der aussieht 'wie wir' in der Pennsylvania Avenue 1600."

Doch gerade ihre Rolle macht sie auch zur Zielscheibe für Kritik. Im Präsidentschaftswahlkampf 2008 warfen ihr konservative Kommentatoren vor eine stereotypische "Angry Black Woman", also wütende schwarze Frau zu sein.

"Mom-in-Chief" für Teenager-Töchter

Neben all dem konzentriert sich die Frist Lady auf die für sie wichtigste Aufgabe: Ihre Töchter Malia (15) und Sasha (12) großzuziehen. Sie bezeichnet sich selbst als "Mom-in-Chief". Ihr persönlicher Look findet viel Beachtung in den Medien - vor allem um ihre gut durchtrainierten Oberarme wird sie beneidet. Und als sie sich im vergangenen Jahr mit einer neuen Frisur - mit Stirnfransen! - zeigte, machte dies Schlagzeilen. Die 1,79 Meter große Michelle Obama pflegt einen individuellen Look, mal trägt sie Designerklamotten, mal Kleider von der Stange.

Ob die First Lady Angst vorm Älterwerden habe? Aus der Druckversion des "People"-Interviews kursierten im Internet dazu bereits Zitate. Demnach kündigte die bald 50-Jährige an, sie werde ihren Fitnessplan etwas anpassen - und sich mehr auf Balance und körperliche Flexibilität konzentrieren. "Damit ich nicht hinfalle und mir die Hüfte breche." Eine Schönheitsoperation oder Botox könne sich Michelle Obama derzeit nicht vorstellen, zitierte etwa die "Washington Post" aus dem Interview, aber: "Ich habe gelernt, niemals "nie" zu sagen."