Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

High Tech auf Waffeln

Grundlage des Projekts „Breakthrough Starshot“ ist ein Konzept des US-Physikers Philip Lubin, der an der University of California in Santa Barbara an einem neuartigen Antriebskonzept forscht. Dieses sieht äußerst leichte Raumschiffe vor, bei denen alle Komponenten auf einem sogenannten Wafer versammelt sind. Wafer (englisch für Waffel) sind kreisrunde oder quadratische, ein Millimeter dicke Bauteile, die für integrierte Schaltkreise („Chip“), mikromechanische Bauelemente oder photoelektrische Beschichtungen verwendet werden. Die Rohlinge bestehen aus Silizium, Germanium, Galliumarsenid oder einem anderen Halbleitermaterial.

 

Starshot und Sonnensegel

Die winzigen Raumfahrtchips – „Starshot“ genannt – sollen auf Sonnensegel montiert werden, auf die von der Erde aus mehrere Laserstrahlen gerichtet werden. So sollen die Mini-Raumschiffe innerhalb weniger Minuten auf Reisegeschwindigkeit beschleunigt werden – 20 Prozent der Lichtgeschwindigkeit.

Solche Raumschiffe könnten massenhaft produziert und losgeschickt werden, um eventuelle einzelne Ausfälle zu kompensieren. Die Nano-Ufos sollen nicht mehr als 20 Gramm wiegen (so viel wie eine Zahnbürste) und mit Kameras, Photonentriebwerken und Energieversorgung sowie mit Navigations- und Kommunikationsgeräten vollgestopft sein.

Milner finanziert auch den „Breakthrough Prize“, einen der höchstdotierten Preise für Wissenschaftler, der jährlich in drei Kategorien verliehen wird. 2015 startete der Russe außerdem das 100-Millionen-Dollar-Projekt „Breakthrough Listen“, das mit Teleskopen nach Signalen von intelligentem Leben außerhalb unseres Sonnensystems fahndet.